Schwurbler, Nazis, Querdenker, selbsternannte Corona-Kritiker: In München sind jetzt die Unzufriedenen auf die Straße gegangen. Ob es dabei wirklich nur um Corona ging? Die Querdenker-Spaziergänge wurden zu einer großen Demo ohne Abstände und Masken. Polizisten wurden angegriffen.
Demo in MünchenEskalation: Selbsternannte Corona-Kritiker verletzen Polizisten auf Demo
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Demo in München von selbsternannten Corona-Kritikern am 22. Dezember 2021: Einige der Teilnehmer griffen auch Polizisten an.
Eskalation in Bayerns Landeshauptstadt: Mehrere Tausend Menschen haben am Mittwochabend, 22. Dezember, in München gegen Corona-Maßnahmen demonstriert. Die Stimmung sei aggressiv gewesen, teils habe es gewaltsame Auswüchse gegeben, teilte die Polizei mit.
Bei den Ausschreitungen soll demnach auch ein Medienvertreter angegriffen worden sein, den mutmaßlichen Täter nahm die Polizei fest.
München: Corona-Demo eskaliert in der Stadt
Die Bilanz des brutalen Abends: Insgesamt wurden elf Menschen festgenommen und 14 Straftaten zur Anzeige gebracht, darunter das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Vermutlich war die Demo eine Ansammlung von Querdenkern, Corona-Kritikern, Schwurblern und Nazis. Ob es dabei wirklich nur um Corona-Kritik ging? Wohl eher fraglich.
Anzeigen gab es auch wegen gefährlicher Körperverletzung gegen Vollstreckungsbeamte. Konkrete Angaben zu verletzten Einsatzkräften machte die Polizei auf Anfrage bislang nicht. Wegen der Angriffe auf Polizisten seien Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt worden.
Nachdem Gegner der Corona-Maßnahmen eine angemeldete Demonstration in München im Vorfeld abgesagt hatten, wurde nach Angaben der Polizei in Messenger-Gruppen zu sogenannten „Spaziergängen“ durch die Stadt aufgerufen. Letztlich habe sich ein Demonstrationszug gebildet, der in Richtung Innenstadt gezogen und von Ordnungskräften gestoppt worden sei.
Die Protestierenden hätten Aufforderungen der Polizei ignoriert, hieß es. Später zerstreuten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, gegen 21.30 Uhr seien dann nur noch vereinzelt Gruppen in der Innenstadt unterwegs gewesen.
Eine Kundgebung von Gegnern der ursprünglich angemeldeten Demonstration verlief laut Polizei ohne Zwischenfälle. Die Gruppe aus rund 160 Menschen habe sich am frühen Abend letztlich aufgelöst.
Erst wenige Tage zuvor gab es eine Corona-Demo in Mannheim (Baden-Württemberg). Dabei wurden laut Polizei ebenfalls mehrere Einsatzkräfte von Demonstranten verletzt. (dpa/dok)