+++ UPDATE +++ Kölner Fall sorgt für Entsetzen Mann (30) nach Party abgestochen – neue Fotos sollen Täter zeigen

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CoronavirusUm Abstände zu wahren – Gericht ergreift erschreckende Maßnahme

Ein Richterhammer und ein Strafgesetzbuch liegen am 19.03.2013 im Landgericht Osnabrück (Niedersachsen) auf einem Tisch.

Corona macht Erfinderisch. Ein Gericht musste nun wegen des Virus hart durchgreifen.

Auch vor Gericht müssen in Zeiten von Corona Abstände gewahrt werden. Allerdings ist es in Prozessen immer wieder vonnöten, dass die Prozessteilnehmer zusammenkommen. Beispielsweise, um sich Bilder der Taten anzuschauen. Nun ergreift ein Gericht dahingehend drastische Maßnahmen.

Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie müssen Besucher im Landgericht Neubrandenburg ab sofort mitunter starke Nerven haben. Wie Richterin Daniela Lieschke am Freitag, 10. Dezember 2021, sagte, werden wegen der größeren Sicherheitsabstände jetzt auch Bilder von Verletzungen oder größeren Operationswunden auf eine Leinwand geworfen, so dass auch das Publikum sie ansehen kann.

Dafür gab es am Freitag bereits die öffentliche Premiere: Im Prozess um eine lebensgefährliche Messerattacke auf einen Nebenbuhler wurden vom Gutachter große, blutige Bauchnarben gezeigt.

Wegen Corona: Gericht muss Abläufe umstellen

Bisher hatten sich Richter, Staatsanwälte, Angeklagte, Gutachter und Anwälte solche Bilder immer am Richtertisch gemeinsam angeschaut, ohne dass Zuschauer etwas davon sahen. Das sei nun wegen der Sicherheitsabstände in der Corona-Zeit nicht mehr möglich, sagte Lieschke. Sie ordnete auch im Gerichtssaal Maskenpflicht an.

Anhand solcher Bilder erklären medizinische Sachverständige unter anderem, welche Messerart bei bestimmten Wundrändern oder - wie Freitag - Stichkanälen im Bauchraum in Frage kommen. Am Freitag schauten einige der ersten Gäste, die das erlebten, auch nicht immer dort hin. (dpa)