„Wollen keine Seuche im Haus“Frau erhält fiesen Corona-Brief von Nachbarn

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Das Symbolfoto zeigt eine Frau, die einen Brief öffnet. In Österreich hat eine Krankenschwester jetzt ein fieses Corona-Schreiben ihrer Nachbarn erhalten.

von Sebastian Oldenborg (so)

Salzburg – Die Corona-Krise ist eine echte Ausnahmesituation: Auf der ganzen Welt infizieren sich Menschen mit dem Virus, schließen Schulen, gibt es strikte Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote.

Nur allzu verständlich, dass da viele Menschen Angst haben, vor allem um ihre Gesundheit.

Was diese Angst auslösen kann, musste eine österreichische Krankenschwester jetzt am eigenen Leib erfahren. Nachbarn hatten ihr ein Schreiben hinterlassen, in dem sie die Frau mit harschen Worten auffordern, sofort auszuziehen.

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Die Krankenschwester hat diesen Brief nun auf Twitter geteilt und damit viele Reaktionen hervorgerufen. Der Tweet ist inzwischen zwar nicht mehr für jedermann einsehbar, aber das Portal „heute.at“ hat über den Fall berichtet und auch mit der Frau gesprochen.

Fieser Brief an Krankenschwester: „Wir wollen keine Seuche im Haus!“

In dem Schreiben heißt es demnach klipp und klar: „Wir, die Hausbewohner, bitten Sie, auszuziehen! Wir wollen keine Seuche im Haus!“

Sie sei zuerst „schockiert“ gewesen, erklärt die Krankenschwester. Und auch viele Menschen in den sozialen Netzwerken empfanden die Nachricht als extrem dreist. Schließlich ist die Frau als Krankenschwester in einer Seniorenwohnanlage tätig und hilft damit besonders vom Coronavirus betroffenen Menschen.

„Es hat sich herumgesprochen, dass in einem Heim in der Nähe meines Arbeitsplatzes Personal und Bewohner positiv auf das Virus getestet wurden“, erzählt die Frau. In ihrem Heim habe es dagegen bisher nur negative Tests gegeben.

Corona-Hass der Nachbarn: Krankenschwester reagiert mit Angebot

Die Betroffene hat ihrerseits eine klare Botschaft an ihre fiesen Nachbarn: „Ihrer Aufforderung auszuziehen, werde ich nicht nachkommen“, heißt es in einer Nachricht an die anderen Bewohner. „Gerne bin ich bereit, über das Virus Fragen zu beantworten und wie man sich richtig schützt. Vielleicht nimmt es ja unbegründete Ängste“, schreibt die Salzburgerin.

Ob dieses Angebot bei ihren Nachbarn aber wirklich auf Gehör stößt, darf angesichts des unreflektierten Ausgangsbriefes wohl eher bezweifelt werden… (so)