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RKI-Chef Wieler noch nie so beunruhigtHier gibt es in Deutschland keine Intensivbetten mehr

Blick in eine Intensivstation in Fürth am 16. November: Die aktuelle Situation auf der Intensivstation im Klinikum Fürth ist angesichts steigender Corona-Zahlen sehr angespannt, das Personal ist mit den Kräften am Ende.

Blick in eine Intensivstation in Fürth am 16. November: Die aktuelle Situation auf der Intensivstation im Klinikum Fürth ist angesichts steigender Corona-Zahlen sehr angespannt, das Personal ist mit den Kräften am Ende.

Auf den Intensivstationen wird es zusehends voller. Auf einigen gibt es bereits kein freies Bett mehr. EXPRESS.de zeigt, wie schlimm die Lage derzeit in Deutschland ist.

Berlin. Viele Intensivstationen sind derzeit am Anschlag. In rund jedem vierten Land- und Stadtkreis in Deutschland gibt es derzeit maximal noch ein freies Intensivbett für Erwachsene. Das ging am Donnerstag aus den aktuellen Zahlen der Intensivmedizinervereinigung Divi hervor.

In etwa 50 von rund 400 Kreisen sind demnach sogar alle Betten belegt, besonders häufig in Bayern und Baden-Württemberg. Allerdings können sich die Kreise in gewissem Rahmen untereinander aushelfen, wenn es Engpässe gibt.

Das Intensivregister der DIVI zeigt die aktuelle Bettenbelegung der Krankenhaus-Standorte Deutschlands.

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Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, äußerte sich am Mittwochabend mit Blick auf die Kliniken besorgt. „Wir waren noch nie so beunruhigt wie jetzt“, sagte der RKI-Chef. Die Zahl der schwerkranken Covid-Patienten steige, für Menschen mit Schlaganfall und andere Schwerkranke müsse mancherorts bis zu zwei Stunden nach einem freien Intensivbett gesucht werden. „Die Versorgung ist bereits in allen Bundesländern nicht mehr der Regel entsprechend.“ Und das werde noch zunehmen.

Kassenärzte-Chef: „Kliniken stoßen nicht in Gesamtheit an Leistungsgrenze“

Kassenärzte-Chef Andreas Gassen äußerte sich dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag) gegenüber zurückhaltender. Die Krankenhäuser seien zwar ebenso wie die Praxen seit Monaten stark belastet. „Es besteht aber derzeit wohl nicht die Gefahr, dass die Kliniken in ihrer Gesamtheit an ihre Leistungsgrenze stoßen.“ Es gebe insgesamt noch ausreichend Reserven, meinte er. „Wenn die Krankenhäuser jetzt wieder planbare Operationen verschieben, dann ist das eine reine Vorsichtsmaßnahme, um mehr freie Betten bereit zu stellen.“

Die Zahl der von den Gesundheitsämtern gemeldeten Neu-Infektionen steigt derzeit rasant, am Donnerstag meldete das RKI einen Höchstwert von 65 371 binnen eines Tages. Entsprechend steigt auch die Zahl der Patienten, die eine intensivmedizinische Behandlung brauchen - in den vergangenen sieben Tagen um etwa 600.

Corona: Personalmangel sorgt für Probleme

Die Gesamtzahl der erwachsenen Corona-Patienten auf Intensivstation ist mit rund 3400 derzeit noch deutlich niedriger als auf dem Höhepunkt der zweiten (rund 5700) und dritten (rund 5100) Welle. Allerdings gibt es laut Intensivmedizinern wegen Personalmangels weniger betreibbare Betten als vor einem Jahr.

Hier gibt es in Deutschland besonders wenige Intensivbetten

Im Bundesdurchschnitt sind derzeit etwa 11 Prozent aller betreibbaren Intensivbetten für Erwachsene frei, wie aus den Divi-Zahlen hervorgeht. Es gibt aber große regionale Unterschiede.

Besonders gering ist der Anteil freier Betten in Bremen (2 Prozent), Berlin (rund 7 Prozent), Hessen (rund 9 Prozent) und Bayern (rund 9 Prozent).

Bettenanteil von unter 10 Prozent problematisch 

Zur Einordnung: Laut Divi sind 15 Prozent freie Betten „regional in einzelnen Intensivbereichen zu bestimmten Zeitpunkten nichts Ungewöhnliches“. Problematisch werde jedoch ein freier Bettenanteil von unter 15 Prozent oder sogar unter 10 Prozent. „Insbesondere wenn dies in mehreren Regionen und Häusern gehäuft und über längere Zeiträume auftritt. Standardmäßige Verlegungsmöglichkeiten, die manchmal als Puffer dienen können, sind dann in aller Regel aufgrund vieler schwerer Fälle oft nur noch sehr eingeschränkt möglich.“ (dpa/mg)