Corona-DemoPfarrer zitiert das „elfte Gebot“ für Protestaktion

Symbolbild. Zahlreiche Menschen nehmen an einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen teil. Die Nürnberger Polizei hat ihr Vorgehen bei Demonstrationen verteidigt.

Eine Kirche in Nürnberg hat ein Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt. Unser Symbolbild zeigt eine Corona-Demo in Nürnberg am 3. Januar 2022.

Eine Kirche in Nürnberg hat sich eine Aktion überlegt, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. Auslöser war eine Corona-Demonstration.

Eine evangelische Kirche in Nürnberg hat mit einer besonderen Aktion für Furore gesorgt. Mit einem Plakat wollte der Pfarrer ein Zeichen gegen die rechtsextreme Unterwanderung der Demonstrationen von Corona-Leugnern und Leugnerinnen setzen.

Neben dem Kircheneingang der St. Peter Kirche hängt seit neustem ein Plakat, auf dem eine eindeutige Botschaft zu lesen ist: „Du sollst nicht mit Nazis laufen – Das ‚elfte‘ Gebot“.

Nürnberg: Kirche setzt Zeichen gegen Rechtsextremismus

Die Kirche solle ein Ort sein, an dem jeder willkommen ist und jeder seine Meinung haben darf, erklärte der Pfarrer der St. Peter Kirche, Hans Hertel, zu seiner Aktion gegenüber „nordbayern.de“.

Alles zum Thema Corona

Zum Anlass seiner Protestaktion hatte sich Hertel den Aufmarsch von rund 4000 Menschen am vergangenen Sonntag (30. Januar 2022) genommen, die sich auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände versammelt hatten, um gegen die Corona-Politik zu demonstrieren.

Der Pfarrer ist sich sicher: Das Datum ist kein Zufall. Am 30. Januar feierten die Nationalsozialisten die Machtergreifung, Adolf Hitler wurde an diesem Tag zum Reichskanzler ernannt.

Das Plakat mit der eindeutigen Botschaft habe er extra so aufgehängt, dass es für viele Menschen im Vorbeigehen sichtbar sei.

Weitere solcher Banner seien in Arbeit. Auch andere Pfarrer und Pfarrerinnen aus der Nürnberger Südstadt, in der es wohl viele Rechtsextreme geben würde, haben sich der Aktion angeschlossen und wollen ein Zeichen gegen Nazis setzen.

Dekanin Britta Müller betonte gegenüber „nordbayern.de“: „Wir wollen unsere Augen nicht verschließen. Wer an einer Corona-Demo teilnimmt, sollte sich ihr zufolge auch klarmachen, mit wem dort zusammen marschiert werde. Würden Neonazis mitlaufen, werde eine Grenze überschritten.“ (ra)