Sie hatte keine Chance: Bei einem illegalen Autorennen ist in Berlin eine unbeteiligte Frau getötet worden.
Illegales AutorennenFrau 30 Meter durch die Luft geschleudert – Todesraser bleiben auf freiem Fuß

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Kreide, aufgezeichnet von der Polizei, zeigen auf der Straße an der Wuhlheide Fundorte von Spuren nach einem tödlichen Verkehrsunfall.
Sie stieg aus der Straßenbahn und hatte keine Chance: Eine unbeteiligte Frau (65) ist am Donnerstag (26. Juni 2025) bei einem illegalen Autorennen in Berlin-Oberschöneweide ums Leben gekommen.
Ein 33-Jähriger erfasste die Frau, als er „mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit“ an der Straßenbahnhaltestelle vorbeiraste. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, lieferte er sich auf der Straße An der Wuhlheide ein Rennen mit einem 55-jährigen Autofahrer.
Raserrennen: Frau (65) wird 30 Meter durch die Luft geschleudert
Die 65-Jährige wurde durch den Aufprall 30 Meter durch die Luft geschleudert. Alarmierte Einsatzkräfte versuchten noch, die Frau zu reanimieren – vergeblich. Sie starb an der Unfallstelle.
Das Auto sowie der Führerschein des 33-Jährigen wurden beschlagnahmt. Er blieb zunächst auf freiem Fuß, wie ein Polizeisprecher sagte. Ebenso der Fahrer des zweiten Autos, der den Angaben zufolge nach dem Unfall weggefahren war. Die Polizei ermittelt gegen beide Männer und befragt Zeugen und Zeuginnen.
Berlin gilt bundesweit als ein Hotspot von Unfällen durch Autoraserei. Ein besonders dramatischer Fall hatte 2016 für Schlagzeilen gesorgt. Damals war ein unbeteiligter Fahrer im Alter von 69 Jahren infolge eines illegalen Autorennens am Kurfürstendamm ums Leben gekommen. Mit der strafrechtlichen Bewertung der Ku'damm-Raser hatte Berlin juristisches Neuland betreten. Inzwischen sind die beiden Fahrer rechtskräftig wegen Mordes verurteilt.
Berlin gilt als Hotspot von Unfällen durch Autoraserei
Nicht weit von diesem Unfallort in der Nähe der Gedächtniskirche endete auch 2024 ein anderer Raserunfall tödlich: Eine 18-Jährige, die in dem Auto saß, starb am Unfallort, ein 27-Jähriger später im Krankenhaus. Zwei Insassen im Alter von 20 und 25 Jahren wurden schwer verletzt. Die Staatsanwaltschaft geht von einem „Alleinrennen“ aus.
Im vergangenen Jahr hat die Justiz wegen Rasereien auf Berlins Straßen so viele Verfahren eingeleitet wie noch nie seit einer Gesetzesverschärfung vor rund sieben Jahren. 923 Fälle bekamen die Amts- und Staatsanwaltschaft im vergangenen Jahr auf den Tisch. Der bisherige Höchststand war mit 871 Fällen im Corona-Jahr 2020. (dpa/susa)