Juneau  – Christoph Kolumbus mag im Jahr 1492 Amerika entdeckt haben – doch ein paar blaue Glasperlen sind ihm bei der Entdeckung der USA vermutlich zuvorgekommen, wie Forscher nun festgestellt haben. 

• Archäologen finden blaue Glasperlen in Alaska
• Perlen erreichten USA vermutlich vor Christoph Kolumbus
• Forscher begeistert von sensationellem Fund

Wie die „University of Alaska Fairbanks” am Donnerstag (4. Februar 2021) in einer Pressemitteilung schreibt, haben Archäologen in Alaska einen sensationellen Fund gemacht: Am „Punyk Point”, einer bekannten archäologischen Ausgrabungsstätte, fanden Archäologen bei Ausgrabungen in den Jahren 2004 und 2005 drei blaue Glasperlen – gemeinsam mit ein paar Pflanzenfasern. 

Forscher finden Perlen aus Venedig in Alaska

Nach langer Untersuchung fanden die Wissenschaftler heraus, dass die Blaubeer-großen Perlen im italienischen Venedig hergestellt worden waren. Eine Untersuchung der Pflanzenfasern sorgte für eine weitere Sensation: Es stellte sich heraus, dass die Pflanzen rund um das Jahr 1400 am Leben gewesen sein mussten. 

Mike Kunz, der Co-Autor der zugehörigen Studie, die im Januar 2021 im Wissenschafts-Journal „American Antiquity” erschien, erzählte der University of Alaska: „Wir sind fast hinten über gekippt. Es hieß, dass die Pflanzen rund um 1400 gelebt haben müssen. Ich war nur so, Wow!”

Nach weiteren Untersuchungen gehen die Archäologen nun davon aus, dass die Perlen Alaska zwischen 1440 und 1480 erreicht haben müssen. 

Perlen erreichten Alaska vermutlich vor Kolumbus

„Das ist das früheste Datum, zu dem jemals europäisches Material die Neue Welt durch Überlandtransport erreicht hat”, so Kunz. 

Die winzigen blauen Perlen haben möglicherweise mehr als 16.000 Kilometer in den Taschen von Abenteurern zurückgelegt, um die Beringstraße – die Meerenge zwischen Asien und Amerika – zu erreichen. Von dort brachte sie jemand über den Ozean nach Alaska.

Das Alter der Perlen ermittelten die Forscher, indem sie die Geschichte der Glas-Produktion in Venedig untersuchten.

Tatsächlich unterhielt Venedig im 14. Jahrhundert Handelswege mit Zivilisationen in ganz Asien. Die Perlen könnten entlang der Seidenstraße nach China gebracht worden sein, bevor sie in den russischen Fernen Osten gelangten, teilte die Universität mit.

Von da aus könnte ein Händler die Perlen mit einem Kayak über die Beringstraße gepaddelt haben. (ta)