Bitterer WinterWeihnachtsmärkte in NRW vor drastischer Entscheidung: Ist eine alte Tradition bald weg?

Der hell erleuchtete Essener Weihnachtsmarkt am 23. November 2017.

Der hell erleuchtete Essener Weihnachtsmarkt am 23. November 2017. Fallen bald vielerorts die Lichterketten auf den Weihnachtsmärkten in NRW weg?

Der Winter wird hart. Darauf stellt sich gerade ganz Deutschland ein. Auch eine alte Tradition muss sich der neuen Zeit anpassen und den Gürtel etwas enger schnallen. 

Adventsbeleuchtung, Weihnachtsmärkte, Schlittschuhlaufen: Wegen der Energiekrise denken zahlreiche nordrhein-westfälische Städte über Einsparmöglichkeiten in der Vorweihnachtszeit nach.

Nicht nur in Köln, sondern auch in NRW wird über Maßnahmen diskutiert. Vielerorts steht vor allem der oft üppige Lichterschmuck im Fokus der Überlegungen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

Weihnachtsmärkte NRW: In Essen soll Stromverbrauch um 20 Prozent verringert werden 

Beim Essener Weihnachtsmarkt zum Beispiel soll der Stromverbrauch um gut 20 Prozent verringert werden. Um das zu erreichen, soll die Beleuchtung der Marktstände deutlich später eingeschaltet werden als in den Vorjahren.

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Wie ein Sprecher der Essen Marketing GmbH erklärte, soll zudem „auf einige atmosphärische Lichtelemente“ verzichtet werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit werde auch die Dekoration durch Tannenbäume reduziert.

Ebenso wie Essen planen auch andere Städte in NRW Spar-Maßnahmen. Bielefeld etwa hat bei der Weihnachtsmarkt-Beleuchtung schon vor einiger Zeit auf Ökostrom umgestellt.

In den nächsten Wochen wollen Marketing-Gesellschaft, Stadt, Standbetreiber und Kaufleute gemeinsam ein Energiesparmodell für den Bielefelder Markt entwickeln.

In Aachen wird nach Angaben eines Sprechers voraussichtlich der „Aachener Lichterglanz“ entfallen, die Zusatzbeleuchtung des Elisengartens und weiterer ausgesuchter Stellen rund um den Weihnachtsmarkt.

Zudem sei eine Reduzierung der Lichterketten im Gespräch. Es würden jedoch ohnehin nur hochmoderne, sparsame LED-Ketten verwendet.

Auch die Städte Münster und Düsseldorf prüfen zur Zeit Einsparungen, konkrete Maßnahmen könne man aber noch nicht nennen, hieß es. In Zeiten der Energieknappheit werden aber wohl auch die anderen Städte in NRW nicht drumherum kommen, den Gürtel etwas enger zu schnallen.(dpa)