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Tagebau GarzweilerAbriss-Alarm: Aktivisten besetzen weitere Fläche von NRW-Dorf

Bei der Aktion „Platz nehmen für Lützerath“ sitzen Teilnehmer mit Stühlen und Tischen im Ort Lützerath auf der Straße am Tagebaurand.

Mitglieder von Ende Gelände haben am Sonntag (17. Oktober 2021) eine weitere Fläche im vom Abriss bedrohten Lützerath besetzt. Das Symbolfoto entstand am 1. Oktober 2021 bei der Aktion „Platz nehmen für Lützerath“.

Der Kampf um den Erhalt des Dorfes Lützerath geht weiter. Jetzt haben Aktivisten eine Fläche in dem Ort besetzt.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Lützerath. Sie geben nicht auf: Aktivistinnen und Aktivisten des Bündnisses „Ende Gelände“ haben am Sonntag (17. Oktober 2021) bekannt gegeben, dass sie eine weitere Fläche im Dorf Lützerath besetzt haben. Ein gelb angemalter Dreibein und ein Blockadeturm seien errichtet worden. 

Das Örtchen liegt am Rand des Braunkohletagebaus Garzweiler. In der letzten Woche (7. Oktober) hatte das Verwaltungsgericht Aachen die Eilanträge dreier Bewohner gegen die sofortige Einweisung ihrer Grundstücke in den Besitz von RWE abgelehnt. Es hieß, RWE wolle zum 1. November in Lützerath mit vorbereitenden Arbeiten für die Abbaggerung der Grundstücke beginnen. 

Protest von „Ende Gelände“: Auch Greta Thunberg war in Lützerath

Das wollen die Aktivisten verhindern. Dazu haben sie bereits seit Monaten Baumhäuser und Bodenblockaden errichtet. Auch die bekannten Umweltaktivistinnen Greta Thunberg und Luisa Neubauer waren in Lützerath.

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Jetzt die Besetzung. Auf der betreffenden Fläche hätten vor einem Jahr noch Wohnhäuser und Bäume gestanden, welche abgerissen und gerodet wurden, heißt es in der Pressemitteilung von „Ende Gelände“.

Auf einem Schild dort steht: „Kohleausstieg: Idealerweise vorgestern“. Jona Heidner von „Ende Gelände“ stellt den Bezug zu dem Sondierungspapier einer möglichen Ampel-Koalition her: „Das Sondierungspapier sieht den Kohleausstieg idealerweise im Jahr 2030 vor. Idealerweise sieht für uns anders aus. Idealerweise hätte wir handeln müssen, bevor es Weltweit zu Dürren und Überschwemmungen gekommen wäre. Idealerweise hätten wir vor Jahrzehnten aus der Kohle aussteigen müssen. Deshalb fordern wir einen sofortigen Kohleausstieg.“

Besetzung in Lützerath: Kölnerin zum ersten Mal bei Dorfspaziergang dabei

Zeitgleich zu der Besetzung findet, wie zur Zeit jeden Sonntag, der Dorfspaziergang der Initiative „Alle Dörfer bleiben“ mit 730 Menschen statt. Sie sind aus den Waldspaziergängen im Hambacher Wald entstanden. „Hier bei dem Dorfspaziergang und der Besetzung ist so eine tolle Stimmung, da kann ich spüren, dass nicht nur Lützerath bleibt, sondern auch ein viel solidarischeres Miteinander in dieser Gesellschaft möglich ist“, sagt Hannelore aus Köln, die am Sonntag (17. Oktober 2021) zum ersten Mal dabei ist.

Die Aktivistinnen und Aktivisten haben angekündigt, solange auszuharren, bis der Erhalt des Dorfes sicher ist. Für die nächsten Wochen seien bereits weitere Aktionen angekündigt worden, um die erwarteten Räumungen, Abrisse und Rodungen zu vereiteln.