Spektakuläre FotosHier wird ein Kraftwerk in NRW gesprengt

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Bei der ersten von zwei Sprengungen fällt der 250 Meter hohe Schornstein des ehemaligen Steag Kraftwerks in sich zusammen.

Lünen – Per Knopfdruck ist am Sonntag ein Kapitel Steinkohlegeschichte im Ruhrgebiet zu Ende gegangen: Das ehemalige Steag-Kraftwerk in Lünen ist in mehreren Schritten gesprengt worden.

  • Steag-Kraftwerk in Lünen gesprengt
  • Spektakuläre Bilder aus dem Ruhrgebiet
  • Seit Dezember 2020 wurde die Sprengung vorbereitet

Zunächst war am Morgen der 250 Meter hohe Schornstein in einer sogenannten Faltung zusammengestürzt. Dabei knickten der gemauerte obere Teil nach Westen, der untere Teil nach Osten um.

Steag-Kraftwerk in Lünen gesprengt

Minuten später fielen durch weitere elektronische Zündungen das Kesselhaus und der 110 Meter hohe Kühlturm in sich zusammen.

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Insgesamt 420 Kilogramm und 2.100 Bohrungen wird es brauchen, den 110 Meter hohen Kühlturm, den 250-Meter-Schornstein und das Kesselhaus mit seinen knapp 70 Metern dem Erdboden gleich zu machen.

Die Industriebauten hatten rund 80 Jahre lang das Landschaftsbild im Kreis Unna geprägt. Nun sind die für viele Menschen in der Region typischen Landmarken verschwunden.

Steag-Kraftwerk: 420 Kilogramm Sprengstoff in 2100 Bohrlöchern

420 Kilogramm Sprengstoff in 2100 Bohrlöchern hatten am Sonntag (28. März) dafür gesorgt, dass nur noch Staub und Trümmer übrig blieben. Dazu war das gesamte Gelände weiträumig abgesperrt, die Nachbarschaft in Sicherheit gebracht worden.

lünen afp

Die Bild-Combo zeigt, wie das Kraftwerk in Lünen in sich zusammenfällt.

Auf dem rund 37 Hektar großen Industrieareal sollen in Zukunft neue Unternehmen angesiedelt werden.

Sprengung des Kraftwerks im Livestream gezeigt

Um wegen der Corona-Pandemie Menschenansammlungen von Schaulustigen zu vermeiden, zeigte die Abbruchfirma Hagedorn die Sprengungen in einem Livestream mit Comedian Matze Knop als Moderator. Tausende verfolgten das Spektakel online.

Der Standort in Lünen war bis zur Stilllegung 2018 das älteste Kraftwerk des Energieerzeugers Steag GmbH und hat früher unter anderem Bahnstrom produziert.

Das Ende bedeutete für viele den Verlust ihrer Arbeitsplätze, aber auch einen wichtigen Schritt für den Strukturwandel und die Energiewende. (dpa)