Eskalation in NRWPolizist (21) greift bei Schlägerei ein – als er Rucksack ablegt, folgt irre Wendung

Reisende steigen am Hauptbahnhof in Magdeburg in einen Zug.

Am Bahnhof in Siegburg griff ein Bundespolizist bei einer Schlägerei ein. Das Symbolfoto entstand 2016 in Magdeburg.

Bei einer Schlägerei in Siegburg greift ein Polizist ein, der zufällig vor Ort ist. Einen unaufmerksamen Moment will ein Unbeteiligter dreist ausnutzen.

Fliegende Fäuste, ein beherztes Eingreifen – und plötzlich ganz lange Finger! Das ist die Kurzform eines Falls, von dem die Bundespolizei nun berichtet. Schauplatz: der Bahnhof von Siegburg.

In der Nacht auf Donnerstag (3. Februar) gerieten gegen 1 Uhr einige Männer im Bereich des Bahnhofs aneinander. Die 19- und 20-Jährigen schubsten sich und schlugen aus unbekannten Gründen aufeinander ein. Auch eine Bierflasche wurde geworfen, prallte am Rücken eines Beteiligten ab und zerbrach anschließend in mehrere Einzelteile.

Siegburg: Polizist greift bei Schlägerei ein und wird beklaut

Ein Beamter der Bundespolizei war durch Zufall vor Ort und schritt sofort ein. Der 21-Jährige ist bei der Bundespolizei am Flughafen von Frankfurt am Main im Dienst und war gerade auf dem Heimweg, als er die Schlägerei bemerkte.

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Und dann nahm der Fall nochmal eine unerwartete Wendung: „Nachdem ein Beteiligter versuchte zu fliehen, stellte der 21-jährige Polizist seinen Rucksack ab und nahm die Verfolgung auf. Diesen Moment nutzte ein unbeteiligter 35-jähriger Siegburger aus, begab sich zielstrebig zum Gepäckstück und nahm es an sich“, erklärt Bundespolizei-Sprecherin Christin Fußwinkel. Was für eine dreiste Aktion!

Dieb aus Siegburg ist bei der Polizei kein Unbekannter

Anschließend soll sich der Dieb auf sein Fahrrad gesetzt und geflüchtet sein. Allerdings: Bereits in der Nähe des Bahnhofs wurde er von angeforderten Kräften der Siegburger Polizei gestoppt und der Bundespolizei übergeben.

Wie sich herausstellte, ist der Dieb, ein 35-Jähriger, wegen anderer Delikte bereits polizeibekannt. Er wurde angezeigt, durfte die Wache aber im Anschluss wieder verlassen. Als Beweismittel wurde das Video einer Überwachungskamera gesichert, die die Tat aufgezeichnet hatte.

Auch die Beteiligten der Schlägerei durften die Dienststelle der Bundespolizei noch in der Nacht wieder verlassen. Die „Krankenakte“: Während vier Beteiligte leichte Verletzungen und Blessuren davontrugen, musste ein junger Mann mit einer Platzwunde im Gesicht im Krankenhaus behandelt werden. (tw)