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NRW-Bürgermeister warnt vor MutationStreit um Schulschließung spitzt sich weiter zu

Dortmund OB Westphal

Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) wollte aufgrund der steigenden Inzidenzwerte ab Mittwoch (17. März) alle Schulen in Dortmund schließen. Das Foto zeigt Westphal im September 2020.

von Christopher Hostert (cho)

Dortmund – Die Stadt Dortmund hat am Mittwoch bekanntgegeben, dass ab Mittwoch (17. März) alle Schulen aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen geschlossen werden sollen. Dem erteilte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) auf einer PK eine deutliche Absage – die Schulen müssen also auch in Dortmund weiter öffnen.

  • Dortmund will alle Schulen schließen
  • NRW-Gesundheitsminister Laumann erteilt deutliche Absage
  • Dortmunds OB Westphal bei WDR2

Schulschließungen in NRW: Dortmunds OB Thomas Westphal bei WDR2

Im Gespräch mit Steffi Neu ging Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) am Mittwochmorgen auf die Äußerungen von Laumann und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet ein.

Die Äußerungen von Laumann im WDR habe Westphal schon etwas versöhnlicher verstanden, während „seine Ratlosigkeit gestern für meinen Geschmack etwas breitbeinig war.“ Die Stadt biete sich aber weiterhin immer dafür an ins Gespräch zu kommen.

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„Man kann ja auch mal unterschiedlicher Meinung sein, dass ist doch alles nicht so dramatisch. Man muss es nicht immer so hochjazzen, wie es gestern passierte“, erklärte Westphal.

Dortmunds OB Thomas Westphal warnt vor britischer Mutation

„Gestern wurde der Sachverhalt auf den Kopf gestellt, weil gesagt wurde uns fällt nichts Besseres ein – also Bund und Land ist ja erstmal nichts Besseres eingefallen als zeitgleich die nationale Impf-Aktion zu reduzieren und die Schulen zwei Wochen vor den Osterferien zu öffnen“, wird Westphal aber auch deutlich.

Dortmunds Oberbürgermeister verwies zudem erneut auf die aktuelle Infektionslage und die besondere Gefahr, die von der britischen Mutation ausgeht, da sich diese schneller verbreitet und sich gerade Kinder und Jugendliche vermehrt anstecken.

Auf den Hinweis, dass die Stadt Dortmund weiterhin deutlich unter einem Inzidenzwert von 100 liegt, der für Verschärfungen der Maßnahmen entscheidend ist, entgegnete Westphal: „Deswegen haben wir zunächst mal auch gar nicht mit der Inzidenz argumentiert, sondern gesagt: Bitte, wir sehen eine Veränderung des Infektionsgeschehens.“

Laumann Schule Dortmund

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) erteilte dem Vorstoß aus Dortmund eine deutliche Absage. Das Foto zeigt Laumann bei einer Pressekonferenz im Januar 2021.

Westphal wandte sich auch direkt an den NRW-Minister: „Und ich erwarte vom Gesundheitsminister eine präventive Sicht auf die Dinge nach vorne, warum gucken wir denn nur nach hinten? Da lernt man doch nichts. Die Inzidenz zeigt uns immer an was war und wir müssen jetzt agieren damit das, was da auf uns zukommt, nicht passiert.“ Auch wenn Laumann die Schulen in NRW unbedingt offen halten will...

Dortmund: OB Thomas Westphal setzt sich weiter für Schulschließungen ein

Dass Diskussionen etwas mit parteipolitischen Differenzen zu tun haben, stritt Westphal deutlich ab. Es gehe darum, den Menschen in den eigenen Kommunen das Gefühl zu geben, auch selbst etwas zu unternehmen und nicht immer zu sagen „wir können nichts tun.“

Zum geplanten Boykott des Präsenzunterricht einiger Schulen erklärte Westphal:  „Das ist natürlich rechtlich nicht der richtige Weg, trotzdem kann ich erstmal alle verstehen, die sagen: In dieser Lage wollen wir auf Nummer sicher gehen.“

Auch die Stadt Dortmund werde ihren Vorstoß erneuern. „Wir werden morgen nochmal an die Landesregierung schreiben und nochmal ein Konzept vorlegen, weil spätestens Montag darf diese Landesregierung die Schulen nicht wieder öffnen“, wird Westphal zum Ende des Gesprächs noch einmal deutlich.

OB Westphal wollte alle Schulen in NRW schließen

„Wir sind der festen Überzeugung, dass es in diesem Moment überhaupt keinen Sinn macht, die Schulen zu öffnen. Deswegen haben wir den dringenden Appell an die Schulministerin, die Schulöffnung und das Hochfahren des Präsenzunterrichts sofort zu beenden“, sagte Oberbürgermeister Thomas Westphal  am Dienstag nach einer Sitzung des Verwaltungsvorstandes.

Am Dienstag (16. März) signalisierte die Stadt gegenüber dem NRW-Gesundheitsministerium, dass Dortmund beabsichtige alle Schulen ab Mittwoch zu schließen.

NRW-Gesundheitsminister Laumann mit klarer Absage an Dortmund

„Mein Ministerium wird das zurückweisen. Die Schüler werden ab morgen in Dortmund wieder in die Schulen gehen“, erklärte NRW-Gesundheitsminister Laumann nur wenige Stunden nach dem Vorstoß aus Dortmund auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit NRW-Ministerpräsident zur aktuellen Corona-Lage in NRW.

Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 71,2 kämen Schulschließungen nicht infrage, wurde Laumann bei der PK deutlich.

Am Mittwochmorgen kritisierte Minister Laumann im WDR-„Morgenecho" erneut die Stadt Dortmund für ihren Vorstoß und machte klar, dass erst ab einer Inzidenz von über 100 eine Verschärfung der Maßnahmen geprüft wird. Dortmund habe am Dienstag bei einem Wert von 72 gelegen und zudem kein „Gesamtkonzept“ eingereicht. Am Mittwochmorgen lag Dortmund bei einer Inzidenz von 78,0. (cho)