Fiese Ebay-MaschePolizei nimmt gesuchten Straftäter (24) nach Razzia in Wesseling fest

Mann kauft am PC bei Ebay ein.

Bei Ebay, hier ein Symbolfoto aus dem Jahr 2014, zog der 24-Jährige seine Opfer über den Tisch.

In Wesseling hat die Polizei einen 24-jährigen mutmaßlichen Straftäter festgenommen. Der Mann, der bei eBay vorsätzlich Leute über den Tisch zog, wurde bereits per Haftbefehl gesucht.

von Thomas Werner (tw)

Wesseling. Etwa ein Jahr war die Polizei hinter ihm her, jetzt konnte endlich der Zugriff erfolgen. Wie die Polizei des Rhein-Erft-Kreises und die Staatsanwaltschaft Köln am Donnerstag (26. August) mitteilen, ist am Mittwoch in Wesseling ein bereits mit Haftbefehl gesuchter Krimineller festgenommen worden. Gegen den 24-Jährigen wird weiter ermittelt.

Mit Polizisten der Bereitschaftspolizei und Unterstützung einer technischen Einsatzeinheit hatte die Polizei Rhein-Erft am Mittwochmorgen (25. August) gegen 6 Uhr insgesamt drei Wohnungen in Wesseling durchsucht und dabei auch den 24-Jährigen vorgefunden.

Nach Razzia in Wesseling: Gesuchter Straftäter (24) geht Polizei ins Netz

„Bei der Durchsuchung stellten Kriminalbeamte etwa 60 SIM-Karten, mehrere Mobiltelefone, Computer und Datenträger sicher. Datenspürhunde zeigten in den Wohnungen versteckte Speichermedien an, die die Einsatzkräfte sonst nur sehr schwer hätten finden können“, erklärt ein Sprecher der Polizei.

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Was wird dem Mann vorgeworfen? Seit Herbst 2020 soll er mit verschiedenen Komplizen über gehackte Accounts bei eBay Gegenstände angeboten und verkauft haben. Auch bei Online-Bezahldiensten legte er gefälschte Accounts an. Über diese sackte er zwar die Kaufpreise ein, versandte aber niemals die versprochene Ware.

Falsche Identitäten, fiese Masche: Mann von Ermittlungsgruppe geschnappt

Wie die Polizei ermittelte, soll der Mann zahlreiche falsche Identitäten und Ausweise genutzt haben, um sein System am Laufen zu halten. Um seine Taten zu verschleiern und die Käufer zur schnellen Überweisung des Kaufbetrages zu bringen, täuschte er sogar den Versand der Ware durch fingierte Versandscheine vor.

Ein „perfektes” System, das aber aufflog, weil die eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe in dem Fall auf die Schliche des 24-Jährigen kam. Der Gesamtschaden liegt nach derzeitiger Berechnung bei über 80.000 Euro.

Was mit dem Geld passiert ist, ist noch nicht abschließend geklärt. Laut Polizei gehen die Ermittler Hinweisen nach, die darauf hindeuten, dass der Betrüger das erbeutete Bargeld über Umwege ins Ausland transferiert und dort abgehoben haben soll. Die Ermittlungen zu dem Fall dauern an. (tw)