Prostituierte in NRWNeue Zahlen zeigen erstaunlichen Trend: 40 Prozent kommen aus dem gleichen Land

Die Wohnwagen der Prostituierten am Güterbahnhof Eifeltor in Köln.

Die Zahl der Prostituierten ist in NRW seit Corona zurückgegangen. Das Foto zeigt die Wohnwagen der Prostituierten am Güterbahnhof Eifeltor in Köln.

Offiziell oder nicht offiziell? Das ist im Bereich der Prostitution immer die heikle Frage. Die offiziellen Zahlen zumindest lassen interessante Trends erkennen.

Auch wenn Prostitution massiv in der Kritik steht und Frauenrechtlerinnen und -rechtler seit Jahrzehnten für ein Verbot kämpfen, das sogenannte „älteste Gewerbe der Welt“ ist in Deutschland alles andere als tot.

Am Freitag (1. Juli) hat das IT.NRW, das Statistische Landesamt von Nordrhein-Westfalen, Zahlen und Fakten rund um das Thema Prostitution im größten deutschen Bundesland veröffentlicht.

Neue Zahlen zu Prostitution in NRW: 6662 Personen im Gewerbe angemeldet

Demnach waren Ende 2021 in NRW 6662 Personen nach dem Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) angemeldet, das waren 139 mehr als zum Jahresende 2020.

Allerdings war die Zahl der gemeldeten Prostituierten Ende 2021 um knapp ein Drittel (minus 29,7 Prozent) niedriger als vor Beginn der Corona-Pandemie zum Jahrsende 2019 (damals: 9472).

Die Zahlen haben lediglich offiziellen Charakter und damit auch entsprechend eingeschränkte Aussagekraft, da besonders in diesem Bereich von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen wird.

40 Prozent der Prostituierten kommen aus dem gleichen Land

Durchaus interessant jedoch: Von den gemeldeten Prostituierten kommen knapp 40 Prozent aus dem gleichen Land: Rumänien. 39,8 Prozent verfügen über eine rumänische Staatsangehörigkeit, das ist vor Deutschland (20,4 Prozent) der höchste Anteil.

Am dritthäufigsten hatten Prostituierte die bulgarische Staatsangehörigkeit (12,9 Prozent), es folgten polnische (5,0 Prozent) und spanische (3,1 Prozent) Staatsangehörige.

Zahl der Prostituierten sinkt auch deutschlandweit seit Corona

Der überwiegende Teil, genauer gesagt 79,6 Prozent der angemeldeten Prostituierten, sind zwischen 21 und 45 Jahre alt. 16,7 Prozent sind 45 Jahre oder älter und weitere 3,7 Prozent waren 18 bis 20 Jahre alt.

Auch bundesweit ist die Zahl der (offiziell angemeldeten) Prostituierten im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit deutlich zurückgegangen. Sie sank von mehr als 40.000 Ende 2019 auf 23.700 im vergangenen Jahr. (tw)