Offizielle ZahlenSo viele Prostituierte gibt es in NRW

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 Eine Prostituierte wartet am 21.11.2012 in einem Bordell in Freiburg auf einen Freier (Symbolfoto).

Düsseldorf – Eine Statistik von Ende 2019 gibt jetzt Aufschluss: In NRW bieten offiziell genau 9472 Männer und vor allem Frauen sexuelle Dienste gegen Geld an. Eine Eigenschaft haben die meisten dabei gemeinsam.

  • In NRW gibt es fast 10 000 Prostituierte
  • Die meisten Sexarbeiterinnen sind keine Deutschen Staatsbürgerinnen
  • Wie viele Prostituierte nicht ordnungsgemäß gemeldet sind, ist unklar

Prostitution in NRW: Die meisten Sexarbeiterinnen kommen nicht aus Deutschland

Wer sich die Zahlen, die das Statistische Landesamt veröffentlichte, genauer ansieht, dem fällt eines auf: Ein Großteil der Sexarbeiterinnen hat nicht die deutsche Staatsbürgerschaft.

Nur ein knappes Viertel von 23,3 Prozent hat einen deutschen Pass. Die meisten der ausländischen Prostituierten kommt aus Rumänien, nämlich knapp die Hälfte. 

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Sexarbeit in NRW: Diese Städte sind vorne mit dabei

Die meisten Prostituierten sind in Düsseldorf angemeldet. Hier sind offiziell 715 der NRW-weit knapp 9500 Sexarbeitenden tätig.

Gleich dahinter liegt Duisburg: Hier sind es 703 Menschen, die gegen Geld sexuelle Dienste anbieten.

Ganz verlässlich sind diese Angaben jedoch nicht, denn nicht jeder, der Sex für Geld anbietet, meldet sich auch bei der Behörde an.

Zahlen zu Prostitution: Nicht jede Sexarbeiterin meldet sich an

2017 trat das Prostituiertenschutzgesetz in Kraft, das unter anderem eine Anmeldepflicht für Prostituierte, eine Kondompflicht, eine verpflichtende Gesundheitsberatung und eine Erlaubnispflicht für Bordelle und ähnliche Einrichtungen beinhaltet. Die Dunkelziffer der schwarz als Prostituierte Arbeitenden ist jedoch hoch. 

Viele Prostituierte geben wohl bei der Sozialversicherung andere Berufsgattungen an, um ihre Tätigkeit anonym ausüben zu können. Auch wird das Anmeldeverfahren von Betroffenen als sehr aufwändig beschrieben.

Prostitution und Corona: Proteste gegen Arbeitsverbot

Im Hamburger Viertel St. Pauli protestierten Prostituierte bereits dafür, dass sie ihre Dienste wieder anbieten dürfen. 

Am Mittwoch (29.07.) wollen sich nun Sexarbeiterinnen in Köln zusammenfinden und am Dom gegen das Corona-bedingte Arbeitsverbot protestieren. In einem Dortmunder Puff läuft der Betrieb hingegen normal weiter.

Seit dem 22. März dürfen Prostituierte ihren Job nicht mehr ausüben, während andere Branchen von Corona-Lockerungen profitieren. (mas)