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Nach Türkei-WahlTausende Menschen feiern Erdogan-Sieg in NRW – Polizei im Einsatz

In Deutschland lebende Türkinnen und Türken feiern den Wahlausgang.

In Deutschland haben Erdogan-Anhängerinnen und -Anhänger die Wiederwahl des türkischen Staatspräsidenten gefeiert, wie hier am Sonntag (28. Mai 2023) in Hamburg.

Recep Tayyip Erdogan bleibt Präsident der Türkei. Das haben in NRW zahlreiche seiner Anhängerinnen und Anhänger gefeiert. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Feiernden.

Nach dem Erfolg von Recep Tayyip Erdogan bei der Präsidentenwahl in der Türkei haben tausende Anhängerinnen und Anhänger in Nordrhein-Westfalen lautstark seinen Sieg gefeiert. In vielen Städten gab es am Sonntagabend (28. Mai 2023) Autokorsos, Menschen feierten auf Straßen und Plätzen, der Verkehr in den Innenstädten kam teilweise zum Erliegen.

Die Polizei war mit starken Kräften im Einsatz. Unter anderem in Dortmund kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Feiernden und Einsatzkräften.

NRW: Erdogan-Fans feiern Wahlsieg

Nach Angaben der Dortmunder Polizei gab es Strafanzeigen, Ordnungswidrigkeiten, Verwarngelder und 82 Platzverweise für Erdogan-Anhängerinnen und -Anhänger. Ein Teilnehmer eines Autokorsos habe einen Polizisten angegriffen, woraufhin der Beamte seinen Schlagstock eingesetzt habe. Außerdem hätten Einsatzkräfte bei den Feiernden illegale Pyrotechnik sichergestellt.

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Mehrere Straßen und der Borsigplatz in der Innenstadt seien zeitweise durch Autokorsos und feiernde Menschen blockiert gewesen. Autofahrende seien „unentwegt hupend und mit laut aufheulenden Motoren durch die Innenstadt“ gefahren, schrieb die Polizei. Zahlreiche Bürger hätten sich über den Lärm beschwert. Die Beamtinnen und Beamten seien am Sonntagabend bis 2.00 Uhr in der Nacht im Einsatz gewesen.

In Duisburg gab es vor allem im Norden der Stadt, wo viele türkischstämmige Menschen leben, Autokorsos und Staus. „Es sind viele Leute unterwegs. Etwa 5000 Menschen seien außerdem in einem spontanen Demo-Zug zu Fuß durch die Stadtteile Hamborn und Marxloh gezogen. Die Polizei musste nach eigenen Angaben nur einige Male einschreiten, als in der Menge Feuerwerkskörper gezündet wurden.

In Krefeld gab es einen Einsatz, weil bei einem Korso mit mehreren Hundert Autos Schüsse aus einer Schreckschusswaffe abgefeuert wurden. In Gelsenkirchen waren nach Polizeiangaben etwa 1000 Menschen auf den Straßen, in vielen weiteren Städten sprachen die Einsatzkräfte von einigen Hundert Feiernden. Zu größeren Zwischenfällen sei es aber nicht gekommen, meldete die Polizei unter anderem in Köln und Essen.

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Doch die hohen Zustimmungswerte für Erdogan bei der Wahl und die Feiern in deutschen Städten sorgten auch für Diskussionen. Bundesagrarminister Cem Özdemir forderte eine „Zeitenwende“ in der deutschen Türkei-Politik. „Wir haben im Umgang mit Putin gesehen, wozu das führt, wenn man sich eine Situation schönredet“, sagte der Grünen-Politiker vor Journalistinnen und Journalisten in Solingen mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Özdemir sagte, der laute Jubel vieler Erdogan-Anhängerinnen und -Anhänger in deutschen Städten sende ein verstörendes Signal. „Die hupen, weil jemand eine Wahl gewonnen hat, der das Land in eine Art offenes Gefängnis verwandelt, während sie hier gleichzeitig die Vorzüge einer liberalen Demokratie genießen.“ Wenn junge Türkinnen und Türken den Erdogan-Sieg so ausgelassen feierten, sei das „gleichzeitig auch eine Absage an das Zusammenleben hier, eine Absage an die liberale Demokratie.“

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu, verwahrte sich gegen das „Bashing“ von Wählenden und sah die deutsche Politik in der Pflicht.

Bei der Stichwahl um das türkische Präsidentenamt hatte Erdogan insgesamt mit knapper Mehrheit gewonnen, unter den insgesamt rund 1,5 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland aber ungefähr eine Zweidrittelmehrheit geholt. Vor allem im Ruhrgebiet hat Erdogan bei den Wahlberechtigten zuletzt starke Unterstützung gehabt. (dpa/ ls)