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NRW-LandtagswahlWen soll ich wählen? Alles über Grünen-Spitzenkandidatin Mona Neubaur

Mona Neubaur, Landesvorsitzende der Grünen in NRW, spricht bei einem Parteitag des Bündnis 90/Die Grünen am 30. April 2022 in Düsseldorf.

Mona Neubaur, Landesvorsitzende der Grünen in NRW, spricht bei einem Parteitag des Bündnis 90/Die Grünen am 30. April 2022 in Düsseldorf.

Am Sonntag, dem 15. Mai 2022, wählt NRW einen neuen Landtag. Doch wer sind eigentlich die Spitzenkandidaten? Alles über die Grünen-Politikerin Mona Neubaur.

von Aurelia Steller (str)

Die grüne Landesvorsitzende ist eine der wenigen Kandidatinnen und Kandidaten, die selbst nicht aus NRW kommt. Doch mit dem Bundesland ist sie trotzdem tief verbunden.

Mona Neubaur wurde 1977 in Pöttmes, einer kleinen urbayerischen Stadt zwischen Augsburg und Ingolstadt, geboren. Sie verbrachte die ersten 20 Jahre ihres Lebens im Freistaat, bevor es sie 1997 nach Düsseldorf zog.

Seit sie sich 2005 auch politisch engagiert, hat die Landesvorsitzende der Grünen eine klare Mission für ihre zweite Heimat: „NRW ist das Land von Kohle und Stahl, es ist im Herzen ein Industrieland. Das wird es auch weiter bleiben – aber angetrieben von erneuerbaren Energien und sauberen Technologien.“

Erst in der Energie-Branche: Grünen-Spitzenkandidatin Mona Neubaur

Nach ihrem Studium der Soziologie, Psychologie und Pädagogik an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf arbeitete Neubaur als Quereinsteigerin bei einem „alternativen Energieversorger“, so ihr Profiltext auf der Website der Grünen.

Mit ihrem Job entstand der Wunsch, die Energiepolitik grundsätzlich zu verändern. 2005 startete Neubaur ihre Karriere als aktives Parteimitglied und wurde nur zwei Jahre später zur Grünen-Sprecherin im Kreisverband Düsseldorf gewählt.

Zwischen 2010 und 2014 war sie Geschäftsführerin der Heinrich-Böll-Stiftung, einer grün-gerichteten Organisation mit Schwerpunkt auf Ökologie, Demokratie und Menschenrechte.

Mona Neubaur: Der politische Werdegang der Grünen-Kandidatin

Ihr politischer Durchbruch gelang Neubaur, als sie 2014 zusammen mit Felix Banaszak zur Vorsitzenden des Landesverbands der Grünen in NRW gewählt wurde. Bis zu ihrer Spitzenkandidatur in der Landtagswahl blieb die Politikerin allerdings weitgehend unbekannt.

Im Wahlkampf gibt sich die gebürtige Bayerin tatkräftig, motiviert und passioniert. Mal fährt sie – genau wie CDU-Konkurrent Hendrik Wüst – Fahrrad, mal steht sie mit verschränkten Armen neben eingängigen Slogans wie „Reden ist Silber, Handeln ist Grün“.

In ihren Reden paart sie die eisern-entschlossene Fassade mit freundlich-emotionalen Worten, lässt aber keine Gelegenheit aus, dramatisierende Phrasen wie „Katastrophe“, „klimaneutral“ und „Transformation“ in den Raum zu stellen und baut viele bedeutungsschwangeren Pausen ein.

Inhaltlich setzt sie Schwerpunkte auf Umweltpolitik, Energiewende, Verkehrspolitik, Entbürokratisierung, Digitalisierung, Demokratie und Klimaschutz.

Grünen-Spitzenkandidatin Mona Neubaur: So stehen ihre Chancen

Vor ihrem NRW-Wahlkampf war Neubaur noch weitgehend unbekannt – das könnte sich aber bald ändern. Denn ihre Chancen stehen 2022 weit besser als für ihre Vorgängerin Sylvia Löhrmann, die 2017 als Spitzenkandidatin antrat.

Während die Grünen in der letzten Landtagswahl nur knapp über die Fünf-Prozent-Hürde schlitterten, würden sie nach einer Umfrage der „INSA-Consulere GmbH“, die von der „BILD“ in Auftrag gegeben wurde, aktuell auf rund 17 Prozent kommen. Bei der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts wurden zwischen dem 2. und dem 9. Mai rund 1000 Personen befragt.

Sind die Grünen unter Mona Neubaur bald Regierungspartei?

Mit einem Plus von über zehn Prozentpunkten gegenüber der letzten Landtagswahl könnten die Grünen nun in verschiedensten Konstellationen in die Regierung einziehen. Möglich wäre schwarz-grün, die sogenannte „Ampel-Koalition“aus SPD, FDP und den Grünen, und vielleicht sogar eine rot-grüne Regierung.

Klar ist, dass die Grünen auf eine Koalition mit der SPD hoffen. Doch nach dem Debakel in der letzten Landtagswahl will sich Neubaur bewusst alle Optionen offenhalten.

Damals hatten sich die Grünen mit ihrem rot-grünen Fokus und einem ernüchternden Ergebnis von rund sechs Prozent alle Chancen auf eine Regierungszeit verbaut.