XXL-ManöverMilitärkolonnen auf NRW-Autobahnen gesichtet – das steckt dahinter

Militärfahrzeuge, die zu einer Kolonne gehören, fahren auf der Autobahn A2 auf der Höhe von Oberhausen.

Militärfahrzeuge, die zu einer Kolonne gehören, fahren auf der Autobahn A2 auf der Höhe von Oberhausen. 

Auf NRW-Autobahnen sind aktuell zahlreiche Militärkolonnen unterwegs. Das steckt dahinter.

Die Bundeswehr führt in Nordrhein-Westfalen ein multinationales Großmanöver durch. Für die XXL-Militärübung werden über 1200 Soldatinnen und Soldaten sowie rund 500 Militärfahrzeuge im Kreis Kleve zusammengezogen.

Wichtiger Bestandteil der Übung besteht dabei bereits in der Anfahrt. Denn die Truppen und Fahrzeuge aus Deutschland, Großbritannien, sowie den Niederlanden und Italien werden über die „verkehrsüblichen Wege“ in den Raum Kleve verlegt, teilte ein Bundeswehr-Sprecher auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit.

Militärkolonnen auf Autobahn in NRW gesichtet

„Verkehrsübliche Wege“ heißt, dass es sich um Straßen und Routen handelt, die allen anderen Verkehrsteilnehmenden auch zur Verfügung stehen. So waren Militärkolonnen etwa auch auf Autobahnen unterwegs.

Aufnahmen vom Donnerstag (26. Juni) zeigen Verbände aus Militärfahrzeugen auf der Autobahn 2 bei der Durchfahrt im Ruhrgebiet in Recklinghausen und Oberhausen.

Eine Kolonne von Militärfahrzeugen auf der A2 in Recklinghausen.

Eine Kolonne von Militärfahrzeugen auf der A2 in Recklinghausen.

Die Fotos zeigen, dass das Militär bei seiner Fahrt auch von dem Gewitter, das über Nordrhein-Westfalen hinwegzog, getroffen wurde. Eine der Kolonnen machte unterdessen einen Stopp auf dem Rastplatz Resser Mark an der A2 in Recklinghausen.

Einige der Fahrzeuge haben Kennzeichen mit „Y“, ein eindeutiges Erkennungsmerkmal für militärische Fahrzeuge in Deutschland. Das Y steht dabei für die Bundeswehr und wird von einer Nummer gefolgt, die das jeweilige Fahrzeug identifiziert. Andere der Militärfahrzeuge tragen hingegen italienische Flaggen.

Höhepunkt der Großübung am Rhein am Samstag

Die Großübung läuft noch bis zum 29. Juni. Wer also in den kommenden Tagen auf ein vermehrtes Aufkommen an Militärfahrzeugen im Verkehr in Nordrhein-Westfalen trifft, sollte sich nicht wundern.

Eine Kolonne von Militärfahrzeugen fährt auf den Rastplatz Resser Mark in Recklinghausen.

Eine Kolonne von Militärfahrzeugen fährt auf den Rastplatz Resser Mark in Recklinghausen.

Der Höhepunkt der Militär-Übung „Grand Crossing“ soll am Samstag (28. Juni) am Rhein in Kalkar stattfinden. Getestet wird das Hauptwaffensystem Schwimmschnellbrücke Amphibie M3.

Durch die eingesetzten Fähren werden Wasserübergänge organisiert und die Möglichkeit für Fahrzeuge geschaffen, breite Gewässer zu überwinden. Die Pioniere sind so in der Lage, Gefechtsfahrzeuge bis zu einem Gewicht von 100 Tonnen zu transportieren.

Das steckt hinter der XXL-Militärübung „Grand Crossing“

Das Szenario der XXL-Militärübung am Rhein besteht in der Herausforderung, Hunderte Soldatinnen und Soldaten mit ihren schweren Fahrzeugen über den Rhein zu bringen, wobei alle Brücken zerstört wurden.

Gewässer-Übergänge werden von der Bundeswehr mehrmals im Jahr geübt. Eine derart große multinationale Übung sei allerdings in Deutschland in dieser Form bisher die Erste. Für die Übung wird kurzzeitig auch der Schifffahrtsverkehr auf dem Rhein in Höhe von Kalkar-Hönnepel gestoppt werden müssen. (red/jv)