Polizei warntKölnerin Hannelore: So schützen Sie sich vor Whats-App-Betrügern

Die Kölnerin Hannelore wurde Opfer des Enkeltricks.

Die Kölnerin Hannelore wurde Opfer des Enkeltricks.

Es ist eine Vorgehensweise, die sprachlos macht. Skrupellos, heimtückisch und ekelhaft: So versuchen Betrüger derzeit virtuell ihr Glück, um bevorzugt Senioren um ihr hart verdientes Geld zu bringen ...

von Markus Krücken (krue)

Köln - Hannelore H. (56) sitzt in ihrem Garten und ist noch immer fassungslos und sauer auf sich selbst. Die Kölnerin wurde am Donnerstagabend (17. Juni) Opfer einer neuen Betrugsmasche, die derzeit in der Region die Runde macht.

Betrogene Kölnerin schildert Betrugsmasche via WhatsApp

Mit WhatsApp-Nachrichten erschlichen sich Kriminelle ihr Vertrauen und brachten sie dazu, einige tausend Euro zu überweisen, um angeblich ihrem Sohn aus der Patsche zu helfen.

Betroffene schweigen verständlicherweise aus Scham meistens über diese Erfahrungen. Doch Hannelore möchte bewusst andere davor warnen und bewahren, das gleiche Schicksal zu erfahren. Darum schildert sie im EXPRESS, was geschah.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

„Am Donnerstagabend um 18.24 Uhr erhielt ich eine WhatsApp-Nachricht, dass mein Sohn sein Handy geschrottet hätte und jetzt unter der eingeblendeten Nummer zu erreichen wäre. Um 18.57 Uhr kam die Frage, ob ich eine größere Überweisung für ihn tätigen könnte, da er nicht an seine Online-Banking-Daten kommt. Es war vom kompletten Schreibstil inklusive Smilies identisch, wie mein Sohn mir regelmäßig schreibt.“

Die Kölnerin weiter: „Er schrieb mir, dass das Geld in zwei Tagen, wenn wir uns mit dem Onkel treffen, zurückgegeben wird. Tatsächlich haben wir uns zwei Tage später mit dem Onkel treffen wollen, was in keinen sozialen Netzwerken gepostet wurde. Freitag um 12:21 Uhr, nachdem mein Sohn nicht zu erreichen war, wurde die Überweisung am Schalter getätigt.“

Als dann ihr Sohn zurückrief und sich die Sache aufklärte, war es leider schon zu spät. Die eiligst gestartete Rückbuchungsaktion der Bank kam zu spät, das Geld landete auf einem Berliner Konto.

Die Metzgerei-Angestellte aus Kalk sagt konsterniert: „Durch Eigenrecherche findet man zig Erfahrungen zu dieser Nummer und den Kontodaten. Seit Monaten wird damit kriminell Geld verdient, und man kriegt es nicht hin, das Konto zu sperren. Viele Opfer hätten verschont werden können.“

Der Schock bei ihr und ihrem Sohn sitzt jetzt tief. Die einzige Hoffnung sei, dass anderen solch ein Verlust erspart bleiben möge.

Das sagt die Polizei zu dem Fall: „Es handelt sich bei dieser Masche um eine relativ neue Variante des altbekannten Enkeltricks via Kontaktaufnahme per WhatsApp.

Diese Vorgehensweise wird statistisch nicht separat erfasst, so dass keine definitiv validen Fallzahlen genannt werden können. Nach hiesigem Kenntnisstand dürfte es sich im vorliegenden Fall um den einzigen bislang bei der Polizei Köln Angezeigten handeln“, so Christoph Gilles.

Polizei Köln: So schützen Sie sich vor Whats-App-Betrügern

Und was rät der Polizeihauptkomissar?

Gehen Sie auf keinen Fall auf Geldzahlungsforderungen über Messenger-Dienste ein!

Gilles: „Wenn Sie auf diese Weise von einer oder einem angeblich Bekannten oder Verwandten unter einer fremden Nummer kontaktiert werden, rufen Sie unter den Ihnen zuvor bekannten Erreichbarkeiten an und überprüfen so den vorgegebenen Wechsel der Rufnummer. Nehmen Sie eine fremde Nummer nicht sofort als Kontakt auf!

Polizei Köln rät bei Betrug per Whats-App: Sofort Strafanzeige stellen

Wenn Sie Opfer geworden sind: Erstatten Sie immer eine Strafanzeige. Nur so erhält die Polizei Kenntnis von der Straftat und kann die Täterinnen oder Täter verfolgen. Außerdem erhält sie dadurch Informationen zum Ausmaß des Deliktsfelds und kann Zusammenhänge herstellen und ggf. Tatserien erkennen.“

Eine Anzeige können Sie persönlich auf der nächstgelegenen Polizeidienststelle oder online unter bei der Polizei erstatten.