Wohnblock-Inferno in EssenEinsatz für Spezial-Hund der Polizei: Und Eigentümer verkündet Abriss

„Feuer! Feuer!“ Am frühen Montagmorgen gerät in Essen ein großer Wohnkomplex in Brand, Sturmböen fachen das Feuer zusätzlich an. Jetzt steht fest, wie es weitergehen soll.

Einen solchen Brand hat die Essener Feuerwehr noch nicht erlebt: Ein riesiger Wohnkomplex mit etwa 100 Bewohnern stand am frühen Montagmorgen (21. Februar) in Flammen.

Das Feuer war zunächst auf einem Balkon des Gebäudes entstanden. Die Windböen von Sturm „Antonia“ fachten den Brand zusätzlich an, so dass das Gebäude binnen kürzester Zeit ausbrannte. Auch am Dienstag (22. Februar) gibt es noch keine Hinweise auf die Brandursache.

Da das Betreten des einsturzgefährdeten Gebäudes weiterhin verboten ist, schlug die Stunde des neuen Roboter-Hundes der Polizei. Die Löscharbeiten waren am Dienstag abgeschlossen. Der 35 Kilogramm schwere Spezial-Hund untersuchte mit Kameras und Sensoren die Brandstelle.

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Nach dem verheerenden Großbrand in der Essener Innenstadt muss der Wohnkomplex abgerissen werden. Das sagte der Chef des Eigentümerunternehmens „Vivawest“, Uwe Eichner, am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Essen. Der Schaden liege in zweistelliger Millionenhöhe. Abriss und Sanierung der Brandstelle inklusive der darunterliegenden Tiefgarage seien sehr langwierig.

Es gebe nach Studium der Bauakten keinerlei Hinweise für Unregelmäßigkeiten oder Pfusch beim Bau des 2015 fertiggestellten Hauses, betonte der Essener Ordnungsdezernent Christian Kromberg. „Sowohl im Baugenehmigungsverfahren als auch bei der Bauabnahme hat es keine Schwierigkeiten gegeben. Wir können und müssen zum jetzigen Zeitpunkt davon ausgehen, dass alles korrekt gelaufen ist“, sagte der Essener Dezernent.

Die Feuerwehr war mit 150 Einsatzkräften vor Ort. Ein Ende der Löscharbeiten sei noch nicht abzusehen, sagte ein Sprecher am Montag. „Das ist sehr schwierig und teilweise gefährlich für die Einsatzkräfte momentan, da in jede Wohnung reinzugehen.“ Die Bewohner waren in einem nahegelegenen Hörsaal der Universität untergebracht worden.

Essen: „Innerhalb von 20 Minuten stand das Haus komplett in Flammen“

Aufgrund der Löscharbeiten kam es zu Behinderungen im Berufsverkehr. Die Segerothstraße und die Friedrich-Ebert-Straße im Essener Westviertel waren nach Feuerwehr-Angaben voll gesperrt. Das Westviertel grenzt unmittelbar westlich an den Essener Stadtkern an.

Erst kürzlich hatte die „WAZ“ über eine Serie von Bränden in der Stadt berichtet. Dreimal habe es innerhalb einer Woche im Eltingviertel nördlich des Stadtkerns gebrannt. (mg, aa/dpa)