Erschreckende BilanzFünf Tote durch falsche Medikamente in NRW-Krankenhäusern

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Das Klinikum Bielefeld, in dem ein Patient nach Verabreichung eines falschen Medikaments verstorben ist. Das Foto wurde im August 2020 aufgenommen.

Düsseldorf – Erschreckende Bilanz für NRW: Falsche Medikamente haben bei mindestens 17 von 8079 überprüften Behandlungen in Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen zu schweren medizinischen Folgen geführt.

  • In einem Zeitraum von vier Jahren starben in NRW fünf Menschen, weil ihnen die falschen Medikamente gegeben wurden
  • Nicht alle Fälle von falscher Medikamentengabe verliefen tödlich
  • Wegen eines Falls in Bielefeld ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft

Krankenhäuser in NRW: Fünf Intensivpatienten mussten unnötigen Tod sterben

Die Patienten kamen auf die Intensivstation oder hatten chronische Folgeschäden. Bei 5 der 17 Fälle in den Jahren 2014 bis 2018 starben die Patienten.

Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des fraktionslosen Abgeordneten Alexander Langguth hervor, die der NRW-Landtag veröffentlicht hat.

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Für die Antwort auf die Anfrage des früheren AfD-Abgeordneten wertete die Landesregierung Patientenbeschwerden aus, die an die Gutachterkommissionen der Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe gerichtet waren. Die Zahlen für 2019 liegen noch nicht vor.

Fall in Bielefeld: Patient stirbt im Krankenhaus

Im August 2020 war in Bielefeld ein Patient in einem Krankenhaus gestorben, weil er irrtümlich ein für seinen krebskranken Zimmernachbarn gedachtes Medikament erhalten hatte. Das Opfer der Medikamenten-Verwechslung war damals nur wegen eines Routine-Eingriffs im Krankenhaus. Versehentlich wurde dem Mann Methadon verabreicht. Die Dosis war tödlich...

Polizei und Staatsanwalt ermitteln noch in der Sache. (dpa/mas)