Düsseldorf – Autos mit ausgefeilten Geheimfächern und -funktionen – so was kennt man eigentlich nur von „007“ James Bond.

Was allerdings jetzt bei den Ermittlungen Wuppertaler Drogenfahnder heraus kam, das könnte ebenfalls aus der Werkstatt von „007“-Superhirn „Q“ stammen...

Mehrere hundert Drogenfahnder aus vier europäischen Ländern waren unter der Federführung der Wuppertaler seit September 2017 einem Drogenring auf der Spur, der offensichtlich dabei war, einen europaweiten Vertrieb von Kokain, Marihuana und synthetischen Drogen aufzubauen.

Der Durchbruch bei den hochkomplizierten Ermittlungen schien nahe, als die Beamten im niederländischen Venlo einen VW Touran aus Wuppertal entdeckten, der offensichtlich für Drogen-Transporte benutzt wurde.

Ein Drogenspürhund aus Venlo jedenfalls gab – als er das Fahrzeug vor seine superempfindliche Nase bekam – eindeutige Signale.

Die holländischen Experten nahmen den Touran von vorn bis hinten unter die Lupe – und konnten dessen kriminelle Fracht einfach nicht entdecken. Was immer die Fahnder der „Rijkspolitie“ auch unternahmen: Sie fanden keine Drogen.

Schließlich brachten sie das Auto in ein Zoll-Technik-Labor in Den Haag. Dort verfolgten die Fachleute die Verkabelung – und lösten das Geheimnis.

So funktionierte der Trick

Um das Versteck unter dem Beifahrersitz zu öffnen (drin lagen fünf Kilo Kokain), musste man nacheinander den Motor starten, Heckscheibenheizung einschalten, Abdeckung des Kosmetikspiegels zur Seite schieben und einen Magnetschalter in den Zigarettenanzünder stecken.

Wolf-Tilman Baumert von der Staatsanwaltschaft: „Das war eine Sternstunde für uns alle, wie ein Jackpot. Wir konnten acht Personen verhaften sechs hochwertige Pkw, 110 000 Euro Bargeld und zwei Uhren im Wert von jeweils 500 000 Euro beschlagnahmen. Dazu haben wir noch eine Plantage ausgehoben und Wuppertal als künftigen Drogenumschlagplatz dieser Bande verhindert."