Für den Fall der FälleSo ist der Flughafen Düsseldorf auf das China-Virus vorbereitet

Terminal Flughafen Dusseldorf

Der Düsseldorfer Flughafen ist einer von fünf Airports in Deutschland, an dem Maschinen mit Virus- und Seuchenpatienten an Bord landen dürfen.

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf – Neun Todesopfer hat der Coronavirus in der chinesischen Millionenstadt Wuhan schon gefordert. Und nachdem ein infizierter Fluggast im US-Bundesstaat Washington in einer Klinik behandelt werden muss, sind die Flughäfen auf der ganzen Welt in Alarmbereitschaft – auch in Düsseldorf.

Der Airport in Lohausen ist einer von fünf – Frankfurt, München, Hamburg, Berlin und eben die NRW-Landeshauptstadt – in Deutschland, der für den Seuchenfall „Kernkapazitäten“ bereithalten muss. Auch bei dem neuen China-Virus ist das jetzt wieder so.

Flughafen Düsseldorf: Piloten setzten Alarmkette im Seuchenfall in Bewegung

Wie rund ums Terminal mit einem Notfall umgegangen wird, ist dabei nicht nur ganz klar geregelt, es wird auch immer wieder geprobt. „Zusammen mit der Flughafenfeuerwehr und dem Gesundheitsamt führen wir immer wieder Übungen durch, bei denen ein Notfallszenario mit einem erkrankten Fluggast an Bord simuliert wird“, erklärte Flughafen-Sprecher Nicolas Berthold jetzt dem EXPRESS.

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Sollte es tatsächlich zu einem Ernstfall kommen, sieht der Ablauf wie folgt aus: Zunächst würde sich der Kapitän der Maschine, wo der Patient an Bord ist, bei der Flugsicherung melden. Die Fluglotsen schicken den Jet dann anschließend zu einem entsprechend ausgerüsteten Flughafen, während der Airport in der Zwischenzeit das Gesundheitsamt alarmiert.

Flughafen Düsseldorf: Quarantänestation für 12 Personen steht am Airport im Notfall bereit

In Düsseldorf würde der Flieger dann auch einer abgelegenen Position auf dem Vorfeld abgestellt. Nach der Landung dürfen dann nur ein Notarzt und Feuerwehrleute in speziellen Schutzanzügen an Bord. Hier würden sie sich zunächst um den Kranken kümmern. Anschließend würden er oder sie in einen Sonderabfertigungsbereich gebracht, wo es eine Quarantänestation für 12 Personen gibt. Zur weiteren Behandlung ginge es dann mit einem Spezialtransport in die Isolierstation der Uniklinik, wo drei Betten bereitstehen.

Isolierstation Uniklinik Dusseldorf

In der Isolierstation der Düsseldorfer Uniklinik können Seuchenpatienten unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen von Ärzten behandelt werden.

Doch was passiert mit den restlichen Passagieren und der Crew? „Das kommt auf die Schwere und Art der Erkrankung an. Zum Beispiel, ob eine Ansteckungsgefahr über Niesen oder ähnliches besteht“, weiß Stadt-Sprecher Michael Bergmann. „Sollte es erforderlich sein, kann bei jeder Person am Bord Fieber gemessen werden. Dazu können die Namen und Aufenthaltsorte aufgeschrieben werden, um die Menschen bei weiteren Krankheitsfällen schnell ausfindig zu machen.“ Aber um so wenig Daten wie möglich zu speichern, passiert das nur, wenn die Situation wirklich kritisch ist.

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Flughafen Düsseldorf: Flug von Peking an den Rhein steht nicht unter besonderer Beobachtung

Aktuell ist die Lage in Sachen Coronavirus am Rhein aber absolut ruhig. So gibt es bisher keine Reisewarnungen von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem Auswärtigen Amt und dem Robert-Koch-Institut. Dadurch steht der Flug von Air China von Peking nach Düsseldorf, auf dem möglicherweise Umsteigepassagiere aus Wuhan an Bord sein könnten, auch nicht unter besonderer Beobachtung.

Trotzdem: Nach Angaben der Stadt tauschen sich der Flughafen und das Amt jetzt täglich über die Lage aus – für den Fall der Fälle.