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Düsseldorfer RheinuferNeben reichlich Müll werden rätselhafte Schätze angeschwemmt

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Was ist das denn alles? Auf diesem Bild können Sie eine kleine Auswahl der gefundenen Schätze sehen. Darunter befindet sich zum Beispiel eine kleine Indianer Spielfigur. Es wird angenommen, dass sie Mitte der 60er Jahre produziert wurde. Gefunden wurde sie am Rheinufer in Düsseldorf Stockum.

Düsseldorf – Verdreckte Verpackungen, zerbrochenes Glas, kaputte Gegenstände … kurz gesagt: Das meiste, was man am Rheinufer findet, ist Müll. Dass sich darunter auch wahre Schätze befinden, vermuten die wenigsten.

Doch hinter dem, was auf den ersten Blick wie eine wahnsinnige Entdeckung aussieht, verbirgt sich andererseits eine erschreckende Wahrheit.

Düsseldorf: Das Archiv der ganz besonderen Art

„Blockblocks Rhein Cleanup“ ist für ihre großen monatlichen Müllsammelaktionen am Düsseldorfer Rheinufer bekannt. Das Büro der Organisation befindet sich seit kurzer Zeit auf dem Areal Böhler. Von dort aus sollen aber nicht nur weitere Cleanups geplant werden: Hier entsteht jetzt ein ganz besonderes Archiv, in dem wertvolle Fundstücke aufbewahrt werden.

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Düsseldorf: Unscheinbare Schätze am Rheinufer

Während der vergangenen zwei Jahre haben die Mitarbeiter und Helfer der Organisation nicht nur belanglosen Müll gefunden, sondern auch viele, auf den ersten Blick vielleicht sogar unscheinbare Schätze entdeckt.

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„Das meiste, was wir am Rheinufer zusammentragen, ist tatsächlich Müll, der in der Natur großen Schaden anrichtet“, erklärt Holger Reschke. Er ist bei „Blockblocks Rhein Cleanup“ für die Archivierung der Fundstücke verantwortlich. Aber lange nicht alles gehört in die Tonne: „Einiges ist zum Teil so skurril oder alt, dass sich eine genauere Betrachtung lohnt.“

Düsseldorf: Museumsstück oder doch ein Umweltproblem?

So kommt es, dass die Mitarbeiter bei den Cleanups nicht nur Mengen an Plastikmüll und anderen achtlos weggeschmissenen Gegenständen gefunden haben. Es konnten auch einige historische Besonderheiten identifiziert werden. Diesen Fundstücke haben aber gleichzeitig einen ernst zu nehmenden Appell an die Menschheit.

„Eine Spülmittelflasche aus den 60er Jahren, eine Salbenflasche aus dem zweiten Weltkrieg, eine Kunststoffdose für Pillen gegen Seekrankheit, die sich auf die 30er bis 50er Jahre zurückdatieren lässt ... das ist eben nicht einfach Müll, sondern auch ein mahnendes Beispiel dafür, wie lange Plastik in unserer Umwelt verbleibt“, betont Reschke.

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Dieses Bild zeigt einen ganz besonderen Fund: Es handelt sich hier um eine Flasche für eine Hautentgiftungssalbe aus dem Jahr 1943. Solch eine Salbe wurden im zweiten Weltkrieg verwendet und war Teil der Ausrüstung der Wehrmacht. Der Behälter wurde am Rheinufer in Heerdt gefunden

Die Fundstücke sind teilweise so alt, dass es viele Produkte oder Hersteller mittlerweile gar nicht mehr gibt. Die Recherche danach, mehr über die Herkunft und die Produktion der Funde herauszufinden, stellt aus diesem Grund oft eine echte Herausforderung dar.

Düsseldorf: Ein Auge fürs Detail – die Recherche erfordert besondere Kenntnisse

„Es ist manchmal gar nicht so einfach, die besonderen Funde auf Anhieb vom restlichen Müll zu unterscheiden“, gibt auch die Gründerin Victoria Blocksdorf zu.

Blocksdorf bringt als ehemalige Grafik-Designerin jedoch besonders hilfreiche Skills mit: „In meinem Job habe ich mich natürlich viele Jahre mit Verpackungsdesign und Typographie beschäftigt, da sticht mir eine für unsere Zeit außergewöhnliche Schrift oder auch Verpackungsform schnell ins Auge.“

Düsseldorf: Eine Repräsentation der globalen Plastikmüll-Krise

Trotz der Beigeisterung über die außergewöhnlichen Entdeckungen vergessen die Mitglieder trotzdem nicht, was solche Funde außerdem bedeuten und für was sich „Blockblocks Rhein Cleanup“ einsetzt. Die Relikte aus einer längst vergangenen Zeit wären in der Natur noch für weitere Jahrzehnte, möglicherweise sogar für weitere Jahrhunderte, eine Gefahr gewesen.

Die Ausstellungen im Archiv sind aus diesem Grund nicht ausschließlich zum Bestaunen und Bewundern gedacht. Sie sollen viel mehr bewirken: Sie sollen bei Messen, Workshops oder in Schulen demonstrieren, dass Plastik in der Natur nicht einfach verschwindet. Ganz im Gegenteil, es wird für lange Zeit zum Teil des globalen Müllproblems gehören.