Düsseldorfer Friseure wieder geöffnetDoch einen kleinen Haken gibt es

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Kay Schlossmacher vor der Behandlung bei André Lichtenscheidt in dessen Salon Cut Corner in Düsseldorf.

Düsseldorf – Endlich wieder zum Friseur! Endlich weg mit der Quarantäne-Mähne! Nach der sechswöchigen Schließung als Maßnahme gegen Covid-19 dürfen die Figaros zur Erleichterung ihrer Kunden nun wieder ran an die Schere.

Zu tun hatten sie natürlich direkt mehr als genug. Um dem Ansturm gerecht zu werden, opferten sie deshalb sogar ihren heiligen freien Montag, begaben sich gleich an die Wolle. Vorher bedurfte es aber noch Vorkehrungen.

Corona-Vorschrift: Mobile Trennwände in den Friseursalons

„Den Salon auf die neuen Gegebenheiten vorzubereiten, war sehr aufwendig. Wir haben den Wartebereich aufgelöst und die Anzahl der Behandlungsstühle reduziert. Sie wurden im Mindestabstand von 1,50 Meter aufgestellt und zwischen ihnen zusätzlich mobile Trennwände aus durchsichtiger Plexifolie platziert", so der Friseur.

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„Die Kunden müssen sich vor dem Betreten des Salons die Hände desinfizieren. Sie werden von ihrem Stylisten vor dem Eingang abgeholt. Beide müssen während der Behandlung Masken tragen“, sagt Wilfried Kalinowski, Inhaber des Kaiserswerther Salons HWM Hairstyling.

Friseurmeister erklärt: Kosmetikbehandlungen und Bartschnitte gibt es derzeit noch nicht

„Es werden nun jedem Kunden vor der Behandlung die Haare gewaschen, Kosmetikbehandlungen und Bartschnitte sind aktuell ausgeschlossen." Der Friseurmeister erläutert weiter: „Kinder dürfen leider nur unbegleitet in unseren Salon kommen. Sie müssen ebenfalls eine Maske tragen und sich die Haare waschen lassen. Außerdem müssen wir die Kontaktdaten sämtlicher Kunden notieren und vermerken, von wem sie behandelt wurden.“

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Monika van Volxem, Kundin im Salon HWM Hairstyling in Kaiserswerth, vor dem Haarefärben.

Um dem Ansturm auf seinen Salon zu bewältigen, öffnet Wilfried Kalinowski nun auch montags von 8 bis 14 Uhr. „Der Wunsch nach einem Haarschnitt ist riesig, und wir bemühen uns, dem gerecht zu werden. Aber durch den größeren Abstand zwischen den Stühlen und dem viel höheren zeitlichen Aufwand, können wir täglich einfach nicht so viele Kunden behandeln. Daher mussten wir einige leider vertrösten“, berichtet Wilfried Kalinowski.

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Kundin Monika van Volxem nach dem Haarefärben im Salon HWM Hairstyling in Kaiserswerth.

Unter den ersten Kundinnen war Monika van Volxem. Sie schwärmte nach der Behandlung: „Als Stammkundin habe ich Gott sei Dank sofort einen Termin bekommen. Ich fand meine Frisur so schrecklich, dieser weißen Strich auf dem Kopf: ganz furchtbar! Jetzt fühle ich mich wieder rundherum wohl. Wie sagt man so schön: Haare gut, alles gut!“

Bei Friseurmeister Emre Ayaydin aus Langenfeld standen schon eine Stunde vor Ladenöffnung 15 Kunden vor dem Geschäft. „Zwischenzeitlich haben wir die 20 Meter Marke geknackt“, erzählte Friseurmeister Emre Ayaydin aus Langenfeld. Eine Stunde vor Ladenöffnung standen bereits 15 Leute in der Warteschlange.

Ohne Termin beim Friseur ging es leider wieder nach Hause

„Manche waren einfach ohne Termin vorbeigekommen. Die mussten wir leider wieder nach Hause schicken.“ Die erwarteten „Corona-Frisuren“ blieben nicht aus: „Einige waren richtig verwuchert, als sie bei uns reinkamen“, erzählt Ayaydin lachend.

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Da konnte Kay Schlossmacher ein Lied von singen. Er kam vogelwild in den Bilker Salon „Cut Corner“ seines Friseurs André Lichtenscheidt. „Ist ja auch kein Wunder“, sagte der Düsseldorfer.

„Zwei Tage, bevor ich meinen Friseurtermin hatte, machten die Salons zu. Das ist jetzt sechs Wochen her.“ André Lichtenscheidt griff beim Anblick seines Stammkunden erst einmal zur Heckenschere, nahm dann aber doch Kamm und Schere und befreite den armen Kay von seiner dicken Wolle. „Es ist eine echte Befreiung. Da fühlt man sich wieder als Mensch“, sagte der überglückliche Kunde.