Mehr als eine Generation Feiernder in der Düsseldorfer Altstadt wurde hier musikalisch geprägt, nun schließt eine weitere Location.
Nach zwölf Jahren ist SchlussHeute Nacht stirbt ein kleiner Teil der Düsseldorfer Altstadt

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Nach dem „Em Pöötzke“ schließt auf der Mertensgasse in der Düsseldorfer Altstadt nun auch das „Cube“
Während sich die Feierlustigen in Köln auf die ganze Stadt verteilen und einzelne Veedel verschiedene (Party-)Reize mit sich bringen, wissen nicht nur Düsseldorferinnen und Düsseldorfer: In der NRW-Landeshauptstadt wird in der Altstadt der Ton angegeben.
Zu jeder Jahreszeit sind die Straßen und engen Gassen unweit des Rheinufers voll. Gerade die in der Stadt lebenden Partygäste kennen dabei schnell die Locations, in denen es die teuren Schampus-Flaschen gibt – oder wo es gerne mal der eine oder andere Fußball-Profi krachen lässt.
„Cube“ in Düsseldorf schließt: Projekt nach insgesamt 18 Jahren beendet
Abseits des Treibens bekannter Altstadt-Gesichter, die teils mehrere große Locations in Düsseldorf betreiben, war gerade für junge Leute das „Cube“ in der Mertensgasse eine sehr beliebte Anlaufstelle seit Beginn der 2010er-Jahre.
Seinen Ursprung hatte der Club schon vor mittlerweile 18 Jahren in Paderborn, 2013 ging es für die Betreiber dann mitten in die Düsseldorfer Altstadt. Nun ist aber Schluss – am Samstag (28. Juni 2025) wird im „Cube“ die letzte Party gefeiert, dann schließt eine weitere Altstadt-Location.
Den Schritt machten die Verantwortlichen Anfang Juni über Social Media öffentlich. „Ist das Kind erwachsen, kommt irgendwann der Moment des Loslassens“, schrieb das Besitzer-Trio Nico Schiffer, dessen Ehefrau Mollie sowie Partner Chrispop in dem Abschiedspost.
In der „NRZ“ sagt Schiffer zur Entscheidung, das Club-Projekt nach insgesamt 18 Jahren zu beenden: „Es bringt ja nichts, wenn die Energie und die Kraft fehlen, das noch ernsthaft zu betreiben. Wir standen jetzt nicht mehr jede Nacht hinterm Tresen und da verliert man dann irgendwann auch den Kontakt zur Target-Group.“
Schnell sammelten sich unter dem Social-Media-Post Anfang des Monats viele Nachrichten voller Dank, Trauer über die Entscheidung – und Erinnerungen an lange Partynächte in dem Keller-Club. Dabei auffällig: Auch viele Personen, die mittlerweile offenbar nicht mehr in Düsseldorf leben, meldeten sich und schwärmten über „Cube“-Partys in ihrer Studi-Zeit.
Abseits der Hochglanz-Läden entwickelte sich das „Cube“ für die Generation, die sich seit dem Düsseldorf-Start 2013 in ihren Zwanzigern und Dreißigern befanden, zu einer Institution der Nachtkultur. Nicht nur für sie stirbt damit am Samstag ein kleiner Teil der Altstadt.
Denn vor dem „Cube“ schlossen zuletzt unter anderem schon das „Schickimicki“, „Em Pöötzke“ oder die „Pinte“ – Läden, die in erster Linie durch ihre Gemütlichkeit bestachen.
In zwölf Jahren „Cube“ wurde es schnell mal eng, ausgelassen und im Keller auch schwitzig. Bei der letzten Party am Samstag stehen Indie und Gitarren im Fokus, einen Abend zuvor fand der letzte Rave statt. Teil des Abschiedsmonats waren aber auch eine Reggae/Dancehall-Party und ein Oldschool-Abend mit 80s-Funk und HipHop.
Auch das zeigt: Düsseldorf verliert eine Anlaufstelle für Fans von im Grunde fast jeder Musikrichtung – und verliert eine wilde Location, in der eigentlich alle willkommen waren. Nach einer letzten langen und – gerade bei den aktuellen Temperaturen – schwitzigen Nacht geht auch im „Cube“ das Licht aus – dann zum letzten Mal.