Der einzige Deutschland-Auftritt des Jahres führte Star-DJ David Guetta nach Düsseldorf. Im Stadion präsentierte er seine zahlreichen Hits und Remixe. Dazu gab es eine wilde Feuer- und Licht-Show.
Star-DJ heizt ein wie RammsteinHit-Feuerwerk und Pyro-Spektakel mit kleinem Schönheitsfehler

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Megastar im Unterhemd. David Guetta heizte der Menge im Düsseldorfer Stadion am Samstagabend (26. Juli 2025) ein.
Zwei aus großer Ferne sichtbare Laserlichter, die wie Säulen in den Himmel über Stockum ragten, zeigten am Samstagabend (26. Juli 2025), dass etwas Besonderes in der Merkur Spiel-Arena über die Bühne ging.
Nachdem in diesem Sommer bei Guns N' Roses, Linkin Park und AC/DC zunächst die härteren Gitarrentöne gefragt waren, ließ David Guetta (57) das Fußballstadion zur Großraumdisco mutieren.
David Guetta: Düsseldorfer Stadion wurde zur Großraumdisco
Der französische DJ ist einer der erfolgreichsten Künstler der elektronischen Musikszene, verkaufte mehr als 100 Millionen Tonträger und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Mit seiner Monolith-Show hat er die Messlatte für DJ-Großproduktionen erneut höher gelegt.
Doch zunächst war viel Geduld gefragt. Da die genauen Auftrittszeiten im Vorfeld nicht kommuniziert wurden, warteten viele der rund 40.000 Fans im nicht ganz ausverkauften Stadion frühzeitig. Sie mussten zunächst zwei eher belanglose DJ-Sets von Marten Hørger und Kevin de Vries verfolgen.
Da das Dach der Arena komplett geschlossen war, entwickelte sich im Inneren schnell eine Sauna-Atmosphäre. Viereinhalb Stunden nach dem Einlass, um 21.30 Uhr, war es dann endlich so weit, und der Held des Abends trat an sein Pult, das über der Menge vor dem Monolith thronte.
„Deutschland war immer so gut zu mir. Ich liebe Deutschland. Let’s Party together“, rief er der Menge zu und feuerte einen epischen Streifzug durch seinen Hitkatalog ab. „I’m Good“, das Remake des Eurodance-Hits „Blue (Da Ba Dee)“ von Eiffel 65, ist mit über zwei Milliarden Streams inzwischen sein erfolgreichster Song.

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David Guettas DJ-Podest hing am großen Monolithen, der das Zentrum der Show bildete.
Es folgte der Mega-Kracher „Titanium“, der in Aviciis „Wake me Up“ überging. „Club Can't Handle Me“ von Flo Rida, „Memories“ und „FE!N“ von Travis Scott mischten sich in den wilden Mix. Die beeindruckend perfekt auf die Musik abgestimmte Video-, Licht- und Laser-Show gab einen Hinweis darauf, dass bei dieser Show kaum etwas mehr live gemixt wurde.
Guetta stand auf seinem fast schon sakralen Podest und heizte im weißen Unterhemd immer weiter ein, dazu schossen unzählige Feuerbälle in bester Rammstein-Manier zur Stadiondecke. Die Anzeigetafel über der Nordtribüne dürfte im Anschluss einige Rußspuren gehabt haben. „Wir wärmen uns gerade nur auf, vertraut mir“, lautete sein Zwischenfazit nach 35 ekstatischen Minuten. „Ich brauche eure Energie“.

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David Guetta stand Rammstein in Sachen Flammenwerfern in nichts nach. Im ohnehin warmen Stadion heizte er noch mehr ein.
Und die bekam der Franzose. „Sexy Bitch“ und „Sweat“, den er mit Snoop Dogg produziert hatte, ließ die Menge ausflippen. David Guetta ist bekannt dafür, vielen Songs noch einmal einen neuen Anstrich zu verleihen, sie tanzbar zu machen. „Zuckerwattemusik“ wurde seine Kunst jüngst genannt. Sie hat keinen Nährwert, aber trotzdem möchte man sie manchmal in Mengen konsumieren, weil sie einfach lecker ist.
„Anxiety“ von Doechii bekam genauso einen harten Beat verpasst wie „Set Fire to the Rain“ von Adele und „I just died in your arms“ von der Cutting Crew. „Just the Way you Are“ von Bruno Mars tauchte im Mashup-Spektakel ebenso auf wie „Don't Stop Believin'“ von Journey, das sofort in „Good Feeling“ von Flo Rida mündete. Zusammen mit Ava Max hat der Star-DJ im Vorjahr auch den Alphaville-Klassiker „Forever Young“ frisch aufpoliert.

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Lange mussten die Fans im Düsseldorfer Stadion warten, bis endlich David Guetta auftrat. Doch dann begeisterte er die Menge von der ersten Sekunde.
Zusammen mit dem italienischen Produzenten Hypaton wurde auch im neuesten Song „Together“ Rock-Legende Bonnie Tyler zurück auf die große Bühne geholt. Der Titel basiert auf der Hookline von „Total Eclipse Of The Heart“. Dazu flimmerten Videos über die Leinwand, die den Star in früheren Jahren am DJ-Pult zeigten.
„Seit ich 14 bin, bin ich DJ mit derselben Liebe und Leidenschaft. Und es hört nicht auf“, sagte er glücklich. Seinem 21-jährigen Sohn Elvis, der ebenfalls seine ersten DJ-Momente erlebt, hat er eine Botschaft mitgegeben: „Du musst die Leute bei der Stange halten. Wenn zwei Leute gehen, bekommst du Panik, weil du es schaffen musst, die Leute zu halten.“
Und genau nach diesem Motto verfuhr er bei der Düsseldorfer Show: Hit auf Hit, Pyro-Spektakel vor ihm, Video-Wahnsinn hinter ihm – keine Zeit zum Luftholen. Dennoch blieb am Ende ein kleiner Schönheitsfehler. Nach genau 90 Minuten endete die wilde Show mit dem zum zweiten Mal gespielten „I’m Good“ doch etwas abrupt.
Und die im Vorfeld angekündigten Gäste waren nicht gekommen. Beim Konzert vor einer Woche in Marseille hatte er die Black Eyed Peas für zwei Songs auf der Bühne. In Düsseldorf war niemand der zahlreichen Stars, mit denen Guetta in seiner Karriere schon gearbeitet hat, dabei.