Olympia im VisierSiegburger Ruderin (24): Nach Corona ging gar nichts mehr – Kölner Studie soll helfen

Die Siegburger Ruderin Charlotte Körner sitzt im Siegburger Stadtarchiv vor einem aufgeschlagenen Heft.

Leistungssportlerin Charlotte Körner (24) hatte Long Covid. Das Foto zeigt die Siegburger Ruderin im Siegburger Stadtarchiv. Für ihre Masterarbeit stellt sich Forschungen an zu den Wiedergutmachungsverfahren politisch Verfolgter nach 1945 im Siegkreis.

Die Siegburgerin Charlotte Kölner will an Olympia 2024 teilnehmen. Doch sie hatte „Long Covid“, ist jetzt Probandin bei einer Studie an der Kölner Sporthochschule. 

Sie ist eine der erfolgreichsten und bekanntesten Siegburger Sportlerinnen der vergangenen Jahre: Charlotte „Charly“ Körner vom Siegburger Ruderverein hat das Ziel, bei Olympia 2024 in Paris aufs Wasser zu gehen.

In letzter Zeit ist es allerdings öffentlich ruhig gewesen um die 24-Jährige. Das hat mit dem Virus zu tun, der Weltgeschichte schrieb. Im Herbst 2020 bekam Körner Corona.

Siegburgerin Charlotte Körner: Nach Corona trainierte sie normal weiter

Nach der Quarantäne machte sie erst einmal weiter wie zuvor. Sie trainiert, nahm an Wettkämpfen teil – bis beinahe nichts mehr ging. Muskel- und Gliederschmerzen stellten sich ein, die komplett Durchtrainierte fühlte sich plötzlich dauerhaft abgeschlagen, entwickelte eindeutige Symptome von „Long Covid“.

Alles zum Thema Corona

Die ZDF-Sportreportage widmete sich am Sonntag (29. Mai 2022) Athletinnen und Athleten wie Charlotte Kölner, die nach der Covid-Infektion mit starkem Leistungsabfall kämpfen. In dem Neun-Minuten-Bericht ging es überdies um die medizinische „Long Covid“-Erforschung. 

Leistungssportlerin aus Siegburg Probandin einer Kölner Studie

An der Sporthochschule Köln läuft am Institut für Sportmedizin in Kooperation mit dem Olympiastützpunkt Rheinland eine Studie. Dabei werden 65 Corona-Infizierte aus dem Leistungssport seit 2020 betreut. Es geht um die Frage, welchen Einfluss das Virus auf die Physis von Spitzensportlerinnen und -sportlern hat. Eine Probandin ist Charlotte Körner. 

Die Siegburgerin hatte sich zunächst von akuten, schweren Covid-Symptomen erholt. Doch dann schlug „Long Covid“ zu. Zunächst habe es geheißen, sie könne nie wieder in den Leistungssport zurück, berichtet Charlotte Körner in der ZDF-Sportreportage. „Es war wie ein Schlag ins Gesicht“, so die 24-Jährige.

Drei Monate war sie raus. Inzwischen, so erklärt sie, würde sie „Long Covid“ auch als Motivator benutzen, nach dem Motto „Ich kann es trotzdem“. 

Nicht nur als Spitzensportlerin, auch im Privatleben gibt sie wieder Gas. Sie studiert an der Uni Duisburg-Essen Geschichte und Politik und schreibt gerade ihre Masterarbeit, stellt Forschungen an zu den Wiedergutmachungsverfahren politisch Verfolgter nach 1945 im Siegkreis. Dazu recherchiert sie auch im Siegburger Stadtarchiv. (iri)