Corona-LageNRW verschärft Einschränkungen, Laschet für bundeseinheitliche Regeln

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NRW-Ministerpräsident Armin Laschet appellierte auf der Pressekonferenz am 11. Oktober 2020 angesichts der steigenden Fallzahlen in der Corona-Pandemie eindringlich an die Bürger.

Düsseldorf – NRW verschärft seine Einschränkungen. Wegen der vielen Neuansteckungen mit dem Coronavirus war das Kabinett von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Sonntag, 11. Oktober, zu einer Sondersitzung zusammen gekommen. In einer Pressekonferenz teilte der Ministerpräsident mit, worauf sich das Kabinett verständigt hat.

  • Sondersitzung wegen Corona in NRW
  • Die Lage ist sehr ernst: NRW verschärft seine Maßnahmen
  • NRW hat seit Tagen die höchsten Corona-Ansteckungsraten aller deutschen Flächenländer

NRW hat höchste Corona-Ansteckungsraten in Deutschland

Die Lage ist ernst, denn: NRW hat seit Tagen die höchsten Corona-Ansteckungsraten aller deutschen Flächenländer. Am Sonntag meldete das Landeszentrum Gesundheit 34,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen – das waren 1,7 mehr als am Vortag.

Nach der Millionenstadt Köln haben die neuen Corona-Fälle beispielsweise auch in Essen den wichtigen Wert von 50 überschritten. Spitzenreiter bei der Inzidenzzahl ist Herne mit 86,3 (Stand: Sonntag, 11. Oktober 2020). Diese Städte gelten damit genau wie sieben weitere Kreise und kreisfreie Städte in NRW als Corona-Risikogebiet.

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Verschärfte Einschränkungen wegen Corona in NRW

  • Landesweit soll künftig eine Beschränkung von 50 Teilnehmern für private Feiern im öffentlichen Raum gelten.
  • Für Feiern in privaten Räumen soll die Teilnehmerzahl auf 25 begrenzt werden.
  • Außerdem sollen in diesem Fall Öffnungszeiten von Kneipen und Restaurants eingeschränkt werden.
  • Es besteht Maskenpflicht „auch am Platz“ (etwa in der Gastronomie)
  • Für öffentliche Veranstaltungen sollen strengere Obergrenzen für die Teilnehmerzahl gelten.
  • Für alle Kreise und Kommunen, die als Risikogebiete eingestuft werden, sollten zudem künftig die gleichen Regeln gelten.

Die Menschen müssten jetzt bei privaten Feiern Opfer bringen, damit Schulen und Kitas geöffnet bleiben könnten und das öffentliche Leben nicht erneut zum Erliegen komme.

„Verzichten Sie jetzt auf Feiern auf engem Raum. Jeder, der im Moment etwas zu feiern hat, sollte dieses in diesen Zeiten unterlassen. Wir müssen alle jetzt vorsichtig sein“, mahnte Laschet. „Wenn wir jetzt alles richtig machen, wird es keinen zweiten Lockdown geben.“

Auch vom Bund-Länder-Treffen am Mittwoch erwartet Laschet eine Verständigung über einheitliche Maßnahmen. „Fast alle Länder haben mit den gleichen Problemen zu kämpfen“, sagte der Düsseldorfer Regierungschef. „Wir brauchen mehr bundeseinheitliche Regeln, die die Menschen verstehen“, sagte Laschet. Er sei zuversichtlich, dass dies bei den Beratungen der Länderregierungschefs mit Bundeskanzlerin Angel Merkel (CDU) auch gelingen könne. Als notwendig erachtet Laschet eine Einigung bei den Bußgeldern sowie darüber, welche Maßnahmen ab welchem Infektionswert gelten.

Er verwies darauf, dass in der Corona-Pandemie insbesondere Ältere sowie Angehörige von Risikogruppen betroffen seien. Es sei die „solidarische Pflicht der Jungen, nicht nur an sich zu denken“, mahnte der Ministerpräsident. Angesichts der beginnenden Herbstferien appellierte er an alle, die noch keine Reise angetreten haben, zuhause zu bleiben.

Ministerpräsident Armin Laschet sagte in der Pressekonferenz: „Viele sind zu leichtfertig geworden, und jeder einzelne trägt dazu bei, dass wir das Virus bekämpfen.“

Corona in NRW: Vorwarnstufe in Düsseldorf zum Risikogebiet 

Von den insgesamt 53 Kreisen und kreisfreien Städten in NRW hatten am Sonntag, 11. Oktober 2020, zehn weitere die sogenannte Vorwarnstufe von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Darunter sind Großstädte wie die Landeshauptstadt Düsseldorf (45,3), Duisburg (44,9) und Dortmund (36,2). (dpa/dok)