CoronavirusInfektionsbetten, Fragebögen und Task Force in Bonner Krankenhäusern

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An der Bonner Uniklinik wurde eine Task Force eingerichtet.

von Marion Steeger (MS)

Bonn – Das Coronavirus: Es wird vielleicht auch in Bonn bald Infizierte geben. EXPRESS hat bei der Bonner Uniklinik und den Johanniter-Kliniken nachgefragt, wie man sich vorbereitet hat.

Wichtig sei, dass es einen Bereich gebe, in dem Verdachtsfälle abgeklärt werden, so Dr. Peter Walger, bei der Johanniter GmbH zuständig fürs Hygiene- und Infektionsmanagement. In diesem separaten Bereich, der im Johanniter-Krankenhaus und im Waldkrankenhaus eingerichtet wird, steht dann Personal bereit, das im Thema Erstabklärung geschult ist. „Das Personal trainiert Ersterkennung unter sicheren Bedingungen.“

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Auch im Johanniter-Krankenhaus und der dazugehörigen Waldklinik ist man auf infizierte Patienten eingestellt.

Per Fragebogen wird unter anderem geklärt, ob der Patient sich in einem Gebiet mit Coronavirus-Verdachtsfällen aufgehalten hat. Zur Diagnose wird ein Abstrich aus dem Mund-, Nase- und Rachenraum entnommen.

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Coronavirus: Quarantäne für Patienten

Was passiert in der Wartezeit auf das Ergebnis? „Der Patient sollte möglichst im häuslichen Milieu untergebracht sein – unter Quarantäne-Bedingungen, bis der Befund vorliegt“, so Dr. Walger. Wird ein Patient aufgenommen, gibt es z.B. im Waldkrankenhaus eine Infektionsstation. Zwei Zimmer verfügen über eine Schleuse, die Raumluft wird gefiltert. Dazu gibt es zehn Zimmer als Einzelzimmer, die aber auch doppelt belegt werden können. Im Johanniter-Krankenhaus könne man aus normalen Klinik-Bereichen Isolationseinheiten machen.

Das Universitätsklinikum Bonn (UKB) hat eine interne Task Force eingerichtet. Professor Steffen Engelhart, Leiter der Stabsstelle Krankenhaushygiene: „Diese Task Force tritt engmaschig zusammen und steuert die notwendigen Prozesse nach tagesaktuellen Informationen. Die Vorgehensweise orientiert sich streng an den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts (RKI). Bestimmte Bereiche wurden als primäre Aufnahmebereiche festgelegt.“

Coronavirus: Infektionsbetten stehen bereit

Derzeit sind fünf allgemeinstationäre und zwei intensivmedizinische Infektionsbetten prioritär für die Behandlung von Patienten mit dem Virus vorgesehen. Diese Zahl kann bei Bedarf aufgestockt werden.

Wird ein Patient aufgenommen, richtet sich die Vorgehensweise streng nach den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts (RKI). Professor Engelhart erklärt: „Der Patient wird in einem Einzelzimmer untergebracht, bekommt, falls der Gesundheitszustand dies zu lässt, einen Mund-Nasen-Schutz und wird in die hygienische Händedesinfektion eingewiesen. Eine stationäre Aufnahme wird nur vorgenommen, wenn die klinischen Symptome dies erfordern oder die Aufnahme durch das Gesundheitsamt angeordnet wird. Das Personal trägt entsprechende Schutzkleidung.“

Die Behandlung richte sich nach den individuellen Symptomen. Engelhart: „Dies kann die Verordnung von einfacher Bettruhe bis hin zu Maßnahmen der Kreislauf- und Atmungsunterstützung gehen. Eine ursächliche Behandlung steht derzeit noch nicht zur Verfügung.“