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Irre StornierungsquotenCorona-Absagen bringen Bonner Hotels in Schwierigkeiten

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Das „Beethoven Hotel“ in Bonn hat, ebenso wie viele andere Betriebe, mit etlichen Stornierungen aus Angst vor dem Coronavirus zu kämpfen.

von Béla Csányi (bc)

Bonn – Vielen Bonnern geht es mit Blick auf das Coronavirus vor allen Dingen um die eigene Gesundheit.

Hotels und Restaurants in der Bundesstadt haben wegen stornierter Reservierungen und ausbleibender Buchungen dagegen ganz andere Sorgen und bangen schon vor einer weiteren Ausbreitung des Virus.

„Beethoven Hotel“ in Bonn hat wegen Coronavirus mit zahlreichen Absagen zu kämpfen

„In meinem Postfach gehen praktisch keine neuen Buchungen mehr ein, dafür immer mehr Absagen. Bis zu 70 Prozent der Reservierungen werden derzeit storniert“, berichtet Barbara Fandel vom „Beethoven Hotel“ gegenüber EXPRESS.

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Die Abfrage der Gründe für abgesagte Besuche bringt in der Regel die gleiche Antwort: Corona. „Große Ketten mögen das vielleicht über einen gewissen Zeitraum abfedern können, aber für privat geführte Häuser ist das ganz schwierig“, gibt Fandel zu bedenken. Sie kann sich an keinen vergleichbaren Fall aus der Vergangenheit erinnern.

Etliche Absagen wegen Coronavirus auch bei „Mozart Hotel“ in Bonn

Der Betrieb leidet entsprechend, wie viele andere auch, unter den einbrechenden Besucherzahlen und geringen Auslastungen. Im Mozart Hotel in der Weststadt bestätigt sich dieser Eindruck: „Wir haben 38 Zimmer und wären eigentlich für heute ausgebucht gewesen. Jetzt sind gerade einmal 18 Zimmer belegt.“ Auch hier liegt die Quote der Absagen entsprechend bei über 50 Prozent.

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Dabei wäre gerade der März eigentlich ein guter Monat. Keine Ferien und viele Geschäftsreisende sorgen normalerweise dafür, dass das Hotel ausgebucht ist. Doch allein heute stehen zwei neuen Buchungen insgesamt 14 Absagen gegenüber. Um Kosten zu sparen, müsse ein Zimmermädchen bereits an anderer Stelle im Betrieb eingesetzt werden – die Sorgen für die kommenden Wochen sind entsprechend groß.

Große Ketten wie „Hilton Hotels“ leiden auch in Bonn weniger unter Folgen von Corona

Im Bonner „Hilton Hotel“ ist die Lage durch Corona zwar leicht verändert, hält sich aber noch im Rahmen. „Wir haben ebenfalls Ausfälle, aber so extrem ist es bei uns nicht“, heißt es auf EXPRESS-Nachfrage an der Rezeption. Man stehe in Kontakt mit anderen Häusern in Deutschland, wo die Situation ähnlich sei.

Ein großes Thema ist derzeit auch die Hygiene. Über die üblichen Standards hinaus stehen den Gästen in den öffentlichen Bereichen des Hotels zusätzliche Desinfektionsmittelspender zur Verfügung. Im „Beethoven Hotel“ werden Gäste mit Aushängen darum gebeten, die üblichen Hygieneempfehlungen zu befolgen und sich beispielsweise regelmäßig die Hände zu waschen.

Nicht alle Bonner Restaurants leiden unter den Folgen des Coronavirus

Während die Eindrücke in den Bonner Hotels ähnlich sind, gibt es bei den Restaurants durchaus unterschiedliche Wahrnehmungen. „Bis jetzt haben wir noch nichts gemerkt, vielleicht weil wir nicht so zentral gelegen sind“, erklärt Mario Cardoso vom „Déjà Vu“ in der Nordstadt. Man habe viele Stammkunden und einen vergleichsweise geringen Anteil an Touristen und Laufkundschaft.

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Kollegen aus der Innenstadt hätten ihm berichtet, dass sie die Auswirkungen deutlich stärker spüren. Im „Déjà Vu“ gibt es bislang nur eine Einschränkung: „Wir begrüßen unser Stammgäste normalerweise mit Handschlag oder Umarmung, das fällt derzeit weg.“

Bonner Gasthaus Em Höttche beklagt weniger Gäste wegen Coronavirus

Das Traditionsgasthaus „Em Höttche“ am Markt beklagt dagegen vor allen Dingen Absagen von Firmen oder größeren Gruppen. Für Eva Baukhage die logische Folge einer Kettenreaktion: „Veranstaltungen oder Termine werden abgesagt, dadurch kommen die Leute nicht und gehen entsprechend auch nicht essen.“

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In der Fastenzeit sei es ohnehin ein wenig ruhiger, daher sei der derzeitige Rückgang noch im Rahmen. „Wenn es nicht länger als zwei Monate anhält, müssen wir uns keine Sorgen machen. Dauert es noch länger, wird es schon kritischer“, prognostiziert sie und spricht damit vielen Bonner Gastro-Betreibern aus der Seele.