Auch bei uns?H&M macht 250 Filialen dicht – Strafe wegen Ausspähen von Mitarbeitern

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H&M will im kommenden Jahr knapp 250 Filialen schließen.

Köln – Die Erholung der schwedischen Modekette von der Corona-Krise setzt sich fort. Dennoch will Hennes & Mauritz (H&M) im kommenden Jahr 250 Filialen schließen.

Der von der Corona-Krise getroffene schwedische Modehändler Hennes & Mauritz (H&M) will sein Filialnetz ausdünnen. Im kommenden Jahr soll die Zahl der Geschäfte unter dem Strich um rund 250 schrumpfen, wie das Unternehmen am Donnerstag zur Vorlage seiner endgültigen Zahlen für das bis Ende August gelaufene dritte Geschäftsquartal bekanntgab.

Wo konkret Filialen geschlossen werden, ist noch nicht bekannt. Angesichts von über 460 Geschäften hierzulande (Quelle: statista) ist aber sicher davon auszugehen, dass auch Deutschland betroffen sein dürfte.

H&M: Geschäftserholung in Corona-Krise läuft schneller als gedacht

Die Erholung des Konzerns von der Krise setzt sich fort. Wie bereits bekannt, war dem Einzelhändler im Sommerquartal die Rückkehr in die schwarzen Zahlen gelungen, nachdem H&M in dem besonders von der Pandemie betroffenen zweiten Quartal Verluste geschrieben hatte.

„Obwohl die Herausforderungen an uns noch bei weitem nicht vorbei sind, dürfte das Schlimmste hinter uns liegen“, sagte Konzernchefin Helena Helmersson. Die Erholung der Geschäfte laufe schneller als gedacht. „Wir haben ein starkes und profitables Wachstum im Online-Geschäft erzielt, und mehr und mehr Geschäfte haben inzwischen wieder geöffnet.“

Wegen Corona-Pandemie: Weiterhin nicht alle H&M-Filialen geöffnet

Aktuell seien noch 166 der insgesamt rund 5000 H&M-Filialen geschlossen, hieß es. Zu Quartalsende hatten noch mehr als 200 Geschäfte den Betrieb noch nicht wieder aufgenommen. Die Pandemie hatte aber auch das dritte Quartal noch stark belastet.

Wie ebenfalls bereits bekannt, hatte der Konzern im Berichtszeitraum rund 50,9 Milliarden schwedische Kronen (rund 4,83 Milliarden Euro) umgesetzt, gerechnet in den jeweiligen Länderwährungen war das ein Rückgang von 16 Prozent. Nach Steuern hat sich der Gewinn auf 1,82 Milliarden Kronen mehr als halbiert. Für September meldete H&M nunmehr einen Rückgang der Erlöse um noch 5 Prozent.

Mitarbeiter ausspioniert: H&M soll 35 Millionen Euro Strafe zahlen

Doch damit nicht genug: Wegen des Ausspähens von Mitarbeitern soll der schwedische Mode-Riese Hennes & Mauritz (H&M) ein Bußgeld in Höhe von 35,3 Millionen Euro zahlen. Mit der Überwachung von Hunderten Mitarbeitern des Servicecenters in Nürnberg habe der Konzern gegen den Datenschutz verstoßen, begründete der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz, Johannes Caspar, am Donnerstag den Erlass.

Bekanntgeworden war der Fall im vergangenen Jahr. Laut Behörde wurden mindestens seit 2014 bei einem Teil der Beschäftigten Angaben zu ihren privaten Lebensumständen umfangreich erfasst und gespeichert. Nach Urlaubs- und Krankheitsabwesenheiten hätten Vorgesetzte einen „Welcome Back Talk“ geführt und anschließend in etlichen Fällen nicht nur konkrete Urlaubserlebnisse, sondern auch Krankheitssymptome und Diagnosen dokumentiert. (dpa, rnd, so)