Angriffe und PlünderungenErneut schwere Corona-Krawalle in den Niederlanden

Corona-Krawalle Niederlande

Polizisten halten am 25. Januar in Rotterdam einen Randalierer am Boden.

Den Haag – Am zweiten Abend in Folge sind in mehreren Städten in den Niederlanden Unruhen ausgebrochen. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten sich nach Polizeiangaben am Montagabend kurz vor Beginn der Ausgangssperre wegen der Corona-Pandemie an mehreren Orten versammelt und die Polizei angegriffen.

  • Corona-Regeln: Erneut schwere Ausschreitungen in den Niederlanden
  • Krawalle in mehreren Städten
  • Polizisten angegriffen, Geschäfte geplündert

Krawalle wurden aus mindestens sechs Städten gemeldet – darunter Amsterdam und Rotterdam. Große Gruppen vorwiegend junger Leute würden randalierend durch die Stadtzentren ziehen, hieß es. Mehr als 70 Personen seien bereits festgenommen worden.

Rotterdam Plünderung

Ein Geschäft in Rotterdam wird am 25. Januar 2021 geplündert.

Anlass der Unruhen sind die von der Regierung verhängten verschärften Corona-Maßnahmen und die seit Samstag geltende Ausgangssperre. Die Polizei geht davon aus, dass sich verschiedene Gruppen an den Krawallen beteiligen – darunter Corona-Leugner und Fußball-Hooligans.

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Krawalle in den Niederlanden: Plünderungen in Rotterdam, Polizisten attackiert

In Rotterdam wurden Polizisten nach Berichten des TV-Senders NOS von rund 100 Randalierern mit Steinen und Feuerwerkskörpern angegriffen. Geschäfte seien geplündert worden. Die mobile Einheit der Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein.

Randale_Niederlande

Demonstranten werfen am Sonntag (24. Januar) auf einer Straße in Eindhoven mit Steinen. Mehrere hundert Menschen haben vor dem Bahnhof gegen die aktuelle Corona-Politik demonstriert.

Sonntagnacht hatten schwere Unruhen in etwa zehn Städten das Land erschüttert. Die Polizei hatte von den schlimmsten Krawallen seit 40 Jahren gesprochen, mehr als 130 Menschen wurden festgenommen.

Der Bürgermeister von Eindhoven, John Jorritsma, hatte sich in drastischen Worten über die Eskalation der Proteste geäußert. Wenn die Lage sich weiter derart entwickle, „bewegen wir uns auf einen Bürgerkrieg zu“, sagte er vor Journalisten.

Niederlande_Randale

In den Niederlanden kam es am Sonntag, 24. Januar 2021, zu Ausschreitungen. Flammen schlagen aus einem Auto, das vor dem Bahnhof von Eindhoven auf dem Kopf liegt. 

Polizei und Bürgermeister hatten bereits vor weiteren Unruhen gewarnt, nachdem mehrere Aufrufe in den sozialen Medien erschienen waren. Erste Krawalle hatte es bereits am Samstag gegeben.

Das Ausgangsverbot zwischen 21 Uhr und 4.30 Uhr war am Samstag in Kraft getreten. Verstöße werden mit einem Bußgeld von 95 Euro geahndet. (dpa, so)