+++ EILMELDUNG +++ Lkw rauscht in Autos Kölner Autobahn nach schwerem Unfall während Feierabendverkehr gesperrt

+++ EILMELDUNG +++ Lkw rauscht in Autos Kölner Autobahn nach schwerem Unfall während Feierabendverkehr gesperrt

„Ich fand das pervers“„Spiegel“-Chefsekretärin über Sex, Suff und Eitelkeiten

Neuer Inhalt (2)

Rudolf Augstein (1923-2002)  gründete 1947 in Hannover den „Spiegel“.

Es sind krasse Geschichten, die Heide Sommer (64) über „Spiegel“-Gründer Rudolf Augstein (†79), Star-Autor Fritz J. Raddatz (†83) und Helmut Schmidt (†96) erzählt. Es geht um Sex, Suff und Eitelkeiten. Die Chefsekretärin von „Spiegel“ und „Zeit“ packt aus und plaudert aus dem Nähkästchen.

Jung, attraktiv, gebildet und aus gutem Haus. Heide Sommer hatte es 1963 leicht, Sekretärin im Politik-Ressort der „Zeit“ am Speersort zu werden. Bei gemeinsamen Betriebsausflügen von „Zeit“ und „Stern“ mit Sonderzügen und tollen Hotels in europäischen Metropolen kam Heide Sommer dem späteren „Zeit“-Chefredakteur Theo Sommer (87) näher, heiratete ihn und bekam später zwei Söhne mit ihm.

Heide Sommer kündigte schließlich bei der  „Zeit“ und wurde Sekretärin des Schriftstellers Carl Zuckmayer (1896-1977) in der Schweiz. 1969 kehrte sie nach Hamburg zurück und ging zum „Spiegel“.

Augstein krabbelte volltrunken über die Straße

Anfang der 70er Jahre wurde sie Zeuge von Augsteins schwerer  Alkoholsucht: „Nach einem Mittagessen krabbelte er volltrunken über die Ost-West-Straße. Die gesamte Belegschaft des „Spiegels“ stand an den Fenstern und gaffte. Ich fand das pervers und schämte mich für die Kollegen.“

Neuer Inhalt (2)

Rudolf Augstein (1923-2002)  gründete 1947 in Hannover den „Spiegel“.

Heide Sommer schildert den „Spiegel“-Gründer als einen „scheuen Mann“, der Probleme hatte, flüssig zu sprechen. Auch angebaggert habe er sie, an einem Wochenende kam der Anruf des verheirateten Magazingründers: „Haidäh, willst du mit mir leben?“ „Er tat mir leid“, so die 76-Jährige jetzt im „SZ-Magazin“. 1972 wurde  sie bei Augsteins Hochzeit mit Gisela Stelly Trauzeugin.

Sex mit 1000 Männern und 20 Frauen

Bis zu seinem Freitod im Jahr 2015 war Heide Sommer dann für den Star-Autor Fritz J. Raddatz tätig – einen Exzentriker, der in Harvestehude lebte und behauptete, Sex mit 1000 Männern und 20 Frauen gehabt zu haben. Heide Sommer: „Raddatz war ähnlich zerrissen und einsam wie Augstein, aber für solche Menschen habe ich ein großes Herz. Er hatte ein riesiges Ego, aber kein Selbstbewusstsein...“ 

tier0_2017_11_12_MDS-HMP-2017-11-12-71-124991911

Der frühere „Zeit“-Feuilleton-Chef Fritz J. Raddatz (1931-2015) setzte seinem Leben in einer Schweizer Sterbeklinik ein Ende. 

Und er litt laut Sommer extrem darunter, dass die Welt ihn nicht als großen Schriftsteller wahrnahm. Insgeheim sah Raddatz sich in einer Liga mit Günter Grass.

Später war Heide Sommer in Raddatz’ Pläne eingeweiht, in der Schweiz aus dem Leben zu scheiden. Raddatz litt zunehmend unter seinem körperlichen, aber auch geistigen Verfall. Nach seinem Tod fand Heide Sommer einen Brief ihres Chefs. Auf dem Umschlag stand: „Heide Sommer – sehr persönlich. Ich komme von dieser Reise nun nicht zurück...“

Alle wussten von Helmut Schmidts Affären

Neben der Arbeit für Raddatz war Heide Sommer von 2006 bis 2009 auch für Helmut und Loki Schmidt tätig. „Nach der Trennung von Theo Sommer gab es zwei Ehepaare, die mir die Treue hielten, eines waren die Schmidts“, so Heide Sommer.

tier0_2017_11_12_MDS-HMP-2017-11-12-71-124990919

Helmut Schmidt (l., 1918-2015) mit dem „Zeit“-Journalisten Theo Sommer (87).

Über Schmidts Affären sagte Sommer: „Alle wussten es. Das fing schon Mitte der 60er Jahre an, als er Innensenator war. Mitte der Siebziger hat Loki sich einmal bei mir ausgeweint.“

Über Schmidt selbst sagte Heide Sommer: „Raddatz’ Eitelkeit war eine Kompensation seiner Minderwertigkeitskomplexe. Das krasse Gegenteil war Helmut Schmidt. Dem quoll seine Selbstherrlichkeit aus den Ohren.“

Dieser Artikel erschien zuerst bei der „Hamburger Morgenpost“.

Das könnte Sie auch interessieren: