Restaurantkette Block HouseShutdown in Deutschland „vernichtet Eigenkapital"

Block House_Jungfernstieg_außen

Eines der bekanntesten Block-House-Restaurants steht am Hamburger Jungfernstieg, direkt an der Binnenalster.

Hamburg/Köln – Die Kölner Restaurant-Kette Vapiano hat – auch wegen Corona – bereits Insolvenz angemeldet, bei Block House sieht das anders aus. Block-House-Chef Stephan Bülow ist trotzdem in Sorge.

Die Corona-Krise hat auch die Gastronomen in Deutschland mit voller Wucht erwischt. Alle Restaurants mussten vorübergehend die Türen schließen. Nur Essen außer Haus darf noch verkauft werden. Doch wie lange soll das noch so weiter gehen? Block-House-Chef Stephan Bülow warnt jetzt vor den Folgen des Shutdowns.

„Klar ist schon jetzt: Wir werden in diesem Jahr keinen Gewinn erwirtschaften, sondern erhebliche Verluste machen. Und die entgangenen Gewinne bekommen wir nicht ersetzt. Das ist weg. Das gleiche gilt für das Eigenkapital, das bereits teilweise vernichtet wurde und mit jedem Tag des Shutdowns weiter vernichtet wird“, so Stephan von Bülows erschütternde Bilanz im Interview mit dem „Hamburger Abendblatt“. Der Geschäftsführer der Block Gruppe (Block House, Grand Elysée) spricht sogar von Enteignung...

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Die versprochene Unterstützung sei ausgeblieben. Einzig und allein Kurzarbeitergeld und die Erstattung des Arbeitgeberanteils der Sozialbeiträge für die Mitarbeiter erhalten sie – in ein paar Wochen. Bis dahin müssen sie es eigenständig vorfinanzieren. Deshalb stellt von Bülow klare Forderungen an die Politik: „Greift auch mittelständischen und großen Unternehmen unter die Arme!“

Unklar daher auch, ob im Kalenderjahr 2021 wie geplant, auch die die erste Block-House-Filiale in Köln eröffnen wird (hier lesen Sie mehr). Im neuen Gebäudekomplex am Rudolfplatz will die Restaurant-Kette ab dem Frühjahr 2021 auf knapp 600 Quadratmetern Platz für 150 Gäste bieten. Doch erst einmal fokussiert sich alles auf die Corona-Krise.

Block-House-Chef Bülow: Hoffen auf Wiedereröffnung im Mai

Stephan von Bülow hofft darauf, den Betrieb nach Ostern wieder aufnehmen zu können. Sollte der Shutdown jedoch noch länger andauern, befürchtet er, nur noch wenige Monate überleben zu können. Stephan von Bülow: „Aber das wird eine ganz, ganz schwierige Situation. Und nicht nur für uns.“

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Im Neubau am Rudolfplatz zieht auch Block House als Mieter ein.

Die wirtschaftlichen Schäden seien brutal. Vor allem für kleinere Restaurants. Seine Befürchtung: Wenn die Gastronomie im Mai nicht wieder öffnen darf, dann wird es deutlich weniger gastronomische Angebote geben. „Dann ist deren Betrieb tot.“ in ganz Deutschland.

Block House: Neue Absatzmärkte in der Gesundheitsbranche

Auch im Block-House-Betrieb seien bereits für alle Bereiche, bis auf Fleischerei und Handelsgesellschaft, Kurzarbeit mit unterschiedlichen Prozentsätzen beantragt.

Block House arbeitet in der Krise derzeit verstärkt daran, neue Absatzmärkte in der Gesundheitsbranche, wie zum Beispiel Seniorenheime, zu erschließen. Zudem können die Kunden sich das Essen nach Hause liefern lassen oder an vorgesehenen Stationen abholen.

Nach dem Shutdown: „Gastronomen können einen großen Beitrag leisten“

Für die Wiedereröffnung nach dem Shutdown hat der Block-House-Chef bereits ein Konzept erarbeitet: „Wir werden (...) einen Tischabstand von mindestens 1,5 Metern garantieren und immer nur zwei Gäste an einem Tisch platzieren, Ausnahmen sind Familien.“

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Zudem fordert er Öffnungszeiten bis 22 Uhr, um das umsatzstarke Abendgeschäft mitzunehmen. Einer Sache ist von Bülow sich jedoch sicher: „Wir Gastronomen können einen großen Beitrag leisten, wenn das öffentliche Leben wieder startet.“