„Alles wurde schwarz“Fischer von Buckelwal verschlungen – er überlebt

Symbolfoto Buckelwal dpa 222546910

Michael Packard aus Provincetown im Bundesstaat Massachusetts tauchte nach Hummern, als er nach eigener Aussage von einem Buckelwal, wie hier auf dem Symblfoto, verschluckt und wieder ausgespuckt wurde.

Provincetown – Dass der Prophet Jona von einem Wal verschluckt wurde, in dessen Magen aber überlebte, weiß man. Auch Pinocchio und seinem Vater Gepetto gelang das. Doch kann sich die Geschichte aus der Bibel und dem Kinderbuch-Klassiker auch im wahren Leben zutragen? Das jedenfalls behauptet Michael Packard. Der Hummer-Fischer will von einem Buckelwal verschluckt worden sein.

  • Hummer-Fischer von Buckelwal verschluckt
  • Mann von Meeressäuger wieder ausgespuckt
  • Experte hält Geschichte für glaubhaft

„Ich habe nach Hummern getaucht, als ein Buckelwal versucht hat, mich zu fressen“, erklärte Michael Packard aus Provincetown im Bundesstaat Massachusetts am Freitag (11. Juni, Ortszeit).

Buckelwal verschluckt Fischer und spuckt ihn wieder aus

Der Meeressäuger habe ihn nach 30 bis 40 Sekunden wieder ausgespuckt und er sei ohne größere Verletzungen gerettet worden. „Ich habe überall blaue Flecken, aber keine gebrochenen Knochen“, erklärte Packard weiter. Nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt sei er wieder entlassen worden.

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Im Interview mit dem Lokalsender CBSN Boston sagte der Fischer, dass er sich in etwa 13 Meter Tiefe befunden habe, als er plötzlich einen heftigen Ruck spürte „und alles schwarz wurde“. Zunächst habe er gedacht, er sei von einem Hai angegriffen worden. Aber da seien keine Zähne gewesen, er habe keine starken Schmerzen gehabt.

„Da hab ich realisiert, oh mein Gott, ich bin im Maul eines Wales und er versucht mich zu verschlucken“, sagte Packard dem Sender. Er habe gedacht er werde sterben, aber der Wal sei an die Oberfläche geschwommen und habe ihn ausgespuckt. „Ich wurde in die Luft geworfen und bin im Wasser gelandet.“

Von Buckelwal verschluckt und überlebt – kann das stimmen?

Eine insgesamt schwer zu glaubende Geschichte - doch Packard hat einen Zeugen: Josiah Mayo war zum Fischen mit rausgefahren und befand sich an Bord ihres Schiffes. Nach eigenen Angaben half Mayo Packard aus dem Wasser und verständigte die Rettungskräfte.

Und: Josiah Mayo ist der Sohn eines Forschers und Experten für Wale am Center for Coastal Studies in Provincetown. „Ich kenne die beteiligten Personen (...) also habe ich allen Grund zu glauben, dass das, was sie sagen, wahr ist“, sagte die Direktorin für Buckelwalstudien des Forschungszentrums, Jooke Robbins, der Nachrichtenagentur AFP.

Sie habe zwar nie zuvor von einem solchen „Unfall“ gehört, halte es aber durchaus für möglich. Wale auf Nahrungssuche „preschen mit offenem Maul voran und schlucken sehr schnell Fisch und Wasser“, sagte Robbins. „Ihre Mäuler sind ziemlich breit“, aber „ihre Rachen ziemlich eng“ - unmöglich, dass sie etwas Großes wie einen Mann hinunterschlucken.

Nach 15-monatiger Pandemie-Pause läuft in der Gegend um Provincetown derzeit der Tourismus wieder an. Vor diesem Hintergrund „ist es wichtig, dass die Menschen sich dieser mächtigen Meeressäuger bewusst sind“, mahnt die Expertin. „Wenn Sie einen Wal sehen, halten Sie Abstand. Es ist wirklich wichtig, den Walen Raum zu geben.“ (AFP)