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Neue Züge dürfen nicht fahrenDer Friedhof der Schrottbahnen

Über 80 brandneue „Talent 2“-Züge vergammeln ungefahren auf dem Rangierbahnhof Elstal.

Über 80 brandneue „Talent 2“-Züge vergammeln ungefahren auf dem Rangierbahnhof Elstal.

Berlin – Der Bahnhof Elsatal, ganz in der Nähe des Olympischen Dorfes bei Berlin. Gut 80 Züge stehen hier auf extra gemieteten Gleisen, ganz neu, frisch lackiert aus der Werkshalle. Doch sie dürfen nicht fahren.

Während in ganz Deutschland ein Bahn-Chaos das nächste jagt, ist vor den Toren der Hauptstadt ein riesiger „Zugfriedhof“ entstanden. Auch das Rheinland leidet unter der Posse.

Zoff um einen Milliarden-Auftrag! Schon lange sollten die „Talent 2“-Züge des kanadischen Herstellers Bombardier im Einsatz sein. In auf ganz Deutschland verteilten Regionen waren die Nahverkehrs-Züge fest eingeplant, sollten Ausfälle und Verspätungen vermeiden - auch im Rheinland. So sollten eigentlich 15 „Talent 2“-Bahnen auf der Strecke des Rhein-Sieg-Express (RE 9), der von Aachen über Köln bis nach Siegen führt, unterwegs sein. Eigentlich.

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Denn jetzt wird der Zug-Typ zur totalen Pannen-Bahn. Möglicherweise kommt er gar nicht mehr zum Einsatz.

Das Bundesverkehrsministerium schlägt nun Alarm. Das ihm unterstellte Eisenbahn-Bundesamt verweigert Bombardier weiterhin die Zulassung für die von der Deutschen Bahn bestellten 160 km/h Höchstleistung. Die Kontrolleure wollen derzeit nur 140 km/h erlauben. Grund: Die Bremsleistung reiche nicht aus.

Immer wieder hat Bombardier versprochen, ein gefordertes Gutachten nachzuliefern. Zur Erinnerung: Es geht um einen Deal mit einem Gesamtvolumen von 1,2 Milliarden Euro – einer der größten Bahn-Aufträge aller Zeiten!

Im Februar gab ein Spitzentreffen mit Minister Peter Ramsauer (CSU) und dem Bombardier-Spitzenmanagement. Doch trotz aller Beteuerungen lief vor zwei Wochen die letzte Frist ab. „Irgendwann reicht es“, sagt Staatssekretär Prof. Klaus-Dieter Scheurle.

Bombardier hat dem Besteller, der Deutschen Bahn, bereits gewaltige Summen für den Ersatz des Schadens zahlen müssen. Doch das nütze dem Bahn-Kunden wenig, so Scheurle.

Und was sagt Bombardier? Nach der Kritik der Bundesregierung erklärte das Unternehmen plötzlich, man habe das „positive Gutachten“ gerade übergeben. Doch: Prompt teilte das Eisenbahn-Bundesamt mit, man könne bereits jetzt feststellen, dass die Unterlagen nicht vollständig seien. Das Chaos - perfekt.