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Hochwasser-GebieteImmer mehr Falschmeldungen über Leichen, Helfer und Co. werden verbreitet

Eine zerstörte Eisenbahnbrücke über die Ahr. Im Vordergrund liegen Schutt und Trümmer.

Durch die Flutkatastrophe wurden in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz viele Orte verwüstet. Das Foto zeigt eine zerstörte Eisenbahnbrücke über die Ahr in Altenahr.

Das Leid ist nach der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands weiterhin groß. Als sei das nicht schlimm genug, werden nun auch immer mehr Falschinformationen in die Welt und das Netz gesetzt. Damit sollen die Menschen vor Ort verunsichert und Misstrauen gegenüber Staat und offiziellen Rettungskräften gesät werden.

Koblenz. Es ist eine komplizierte Situation für die Menschen vor Ort. Durch die Jahrhundertflut haben viele Anwohner in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vieles oder sogar alles verloren. Sie stehen vor den Trümmern ihrer Existenz – wenn denn überhaupt noch etwas da ist. Die Aufräumarbeiten sind angelaufen, in einigen Orten wird das aber noch sehr lange dauern. Da ist jede Hilfe, jede mit anpackende Hand wichtig.

Doch leider gibt es auch Menschen und Gruppierungen, die die Katastrophe für ihre Zwecke ausnutzen möchten. Die zwar helfen, gleichzeitig aber falsche Informationen und Misstrauen streuen. Sowohl vor Ort als auch im Internet.

Hochwasserkatastrophe: „Querdenker“ und Falschmeldungen stören Aufräumarbeiten

So hat die Polizei im Katastrophengebiet an der Ahr mögliche Aktivitäten von Rechtsextremisten und der „Querdenker“-Szene im Blick. „Wir wissen um die Anwesenheit aus den sozialen Medien und sind natürlich auch selbst präsent vor Ort“, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch (21. Juli). Am Dienstag hatte die Polizei Koblenz auf Twitter erklärt, ihr sei bekannt, dass sich aktuell Rechtsextremisten als „Kümmerer vor Ort“ ausgäben.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Der Sprecher sagte am Mittwoch weiter, den Behörden sei bekannt, dass sich in dem von den Überflutungen besonders stark betroffenen Ahrweiler ein Polizei-ähnlicher Wagen mit der Aufschrift „Friedensfahrzeug“ bewege. „Eine solche Lackierung ist nicht verboten, solange nicht Polizei draufsteht, es kein Blaulicht trägt oder ein hoheitliches Polizeiwappen“, sagte der Sprecher.

Nach Erkenntnissen der Polizei war am Dienstag aus diesem Fahrzeug heraus die Falschmeldung verbreitet worden, die Zahl der Einsatzkräfte werde verringert. Die Polizei befinde sich aber weiterhin ohne Unterbrechung im Katastrophengebiet.

Fake News zum Hochwasser: Meldung mit dem roten Eimer ist nicht wahr

Und auch im Internet kursieren immer mehr Fake News zur Lage in den Hochwassergebieten. So ist in den sozialen Medien auch ein vermeintlicher Hinweis für Helfer verbreitet worden. Demnach solle man keine roten Eimer in die Katastrophengebiete mitnehmen. Angeblich würden damit nämlich die Fundorte von Leichen gekennzeichnet.

Alles Quatsch, stellt ein Sprecher des Technischen Hilfswerks (THW) gegenüber RTL klar: Es würden „sicherlich keine roten Eimer genutzt, um Leichenfundorte zu markieren“. Dafür habe man andere Mittel. Lediglich die DLRG würde rote Bojen benutzen, um bestimmte Punkte im Wasser zu markieren.

Bundesregierung warnt vor Falschmeldungen zum Hochwasser

Die Flut an Falschinformationen ist inzwischen so massiv, dass die Bundesregierung das Thema auf der offiziellen „Fragen und Antworten“-Seite zum Hochwasser aufgreift. Dort heißt es:

Die zuständigen Polizeibehörden, Gemeinden und Städte informieren auf ihren offiziellen Webseiten und autorisierten Social-Media-Kanälen über das aktuelle Einsatzgeschehen und stellen Falschmeldungen über das Hochwasser-Katastrophengebiet unter anderem in NRW und Rheinland-Pfalz richtig. Bitte achten Sie auf diese behördlichen und staatlichen Hinweise. Es wird derzeit auf falsche Meldungen über die Einsatzkräfte oder zu Spendenaufrufen hingewiesen. Weiter wird beispielsweise vor Fahrzeugen in Katastrophengebieten gewarnt, die der Polizei ähneln und falsche Lautsprecherdurchsagen tätigen. Deshalb sind Meldungen dazu in den sozialen Netzwerken dringend zu prüfen und zu hinterfragen.

Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, hatte jüngst erklärt, die Corona-Proteste seien zwar zurückgegangen. Nicht verschwunden seien aber bestimmte Protagonisten nicht zuletzt auch aus dem Spektrum von „Reichsbürgern und Selbstverwaltern“, die nach wie vor diverse Verschwörungstheorien verbreiteten. Diese lehnten demokratisch getroffene Entscheidungen ab und zielten darauf ab, „das Vertrauen in staatliche Institutionen und seine Repräsentanten nachhaltig zu erschüttern“. (so mit dpa)