Einziger Corona-freier Kontinent der ErdeStrenge Maßnahmen, um Pandemie fernzuhalten

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Das Forschungsschiff „Polarstern” stand am 26.10.2012 vor seiner Winterexpedition in die Antarktis in der Nordschleuse in Bremerhaven. Das Schiff kam erst im April 2014 nach Deutschland zurück. Alle Antarktis-Programme werden 2020 wegen der Coronavirus-Pandemie auf ein Minimum reduziert.

von Julia Bauer (jba)

Wellington – Die Antarktis ist bis heute der einzige Corona-freie Kontinent der Erde. Um die Antarktis und ihre empfindlichen Ökosysteme – auch wegen ihrer immensen Bedeutung für das Weltklima und die Meeresökosysteme – zu schützen, wird mit strengen Maßnahmen dafür gesorgt, dass das auch so bleibt.

Daher müssen jetzt Wissenschaftler vor einer Antarktis-Expedition zwei Wochen in Quarantäne – in Neuseeland.

Das erste internationale Team, das die diesjährige Forschungssaison eröffnen soll, werde am Freitag (7. August 2020) aus den USA erwartet, teilte die Regierung Neuseelands am Donnerstag mit.

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Antarktis: Forscher müssen in Selbstisolation – auf eigene Kosten

Die Gruppe muss nun auf eigene Kosten 14 Tage in Selbstisolation. Vor dem Aufbruch ins Eis am 24. August würden alle Teilnehmer zudem zweimal auf das Coronavirus getestet.

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Expeditionsteilnehmer in der Antarktis. Sie haben an einer australischen Antarktis-Station ein Loch ins Eis geschnitten, um ein Eisbad anlässlich des Mittwintertags zu nehmen. Das Foto wurde am 19. Juni 2020 aufgenommen. 

„Die Unterstützung durch Neuseeland ist entscheidend für die Sicherheit und das Wohlergehen von Menschen in der Antarktis, einschließlich Neuseeländern, und für die Fortsetzung wichtiger langfristiger Forschung“, sagte Außenminister Winston Peters.

Deutsche Forschungsstation in der Antarktis: Neumayer III

In der Antarktis arbeiten Wissenschaftler verschiedener Nationalitäten in mehr als 40 Forschungsstationen an Projekten – von Routinemessungen bis zur Grundlagenforschung. Die Stationen sind das ganze Jahr über besetzt.

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Forscher nehmen an den internationalen Klimaprotesten teil und stehen mit einem Schild und Plakaten vor der Neumayer-Forschungsstation in der Antarktis. Das Foto wurde am 26.11.2019 aufgenommen. 

Die deutschen Forschungsaktivitäten und -beiträge koordiniert das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven. Es stellt die erforderliche Ausrüstung und Logistik zur Verfügung und leitet auch die Neumeyer-III-Station (seit 2009) sowie das Forschungsschiff „Polarstern“. 

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Die Aufnahme zeigt das deutsche Forschungsschiff „Polarstern” am 30.06.2020 bei der „Mosaic”-Scholle in der Arktis.

Zahl der Forscher in Antarktis drastisch reduziert

Alle Antarktis-Programme werden in diesem Jahr aber wegen der Pandemie auf ein Minimum reduziert.

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Normalerweise nehmen bis zu 3000 Menschen pro Jahr an Forschungen auf dem Südkontinent teil. Die Saison dauert von August bis März.

In diesem Jahr wird die Zahl voraussichtlich 800 nicht übersteigen.

Antarktis rund 13,5 Millionen Quadratkilometer groß

Die Antarktis umfasst die Land- und Meeresgebiete rund um den Südpol, also grob gesagt den Kontinent Antarktika und den Südlichen Ozean (Südpolarmeer, Antarktik). 

Antarktika wird umgangssprachlich oft auch „Antarktis” genannt. 

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Die Antarktis umfasst die Land- und Meeresgebiete rund um den Südpol.

Die Antarktis umfasst eine Fläche von etwa 13,5 Millionen Quadratkilometer. Der höchste Punkt in der Antarktis ist der Mount Vinson mit 4897 Metern Höhe. Die tiefste Stelle der Antarktis misst der Bentleygraben (-2538 Meter).

Durchschnittstemperatur in der Antarktis: -50 Grad

Durchschnittlich herrscht in der Antarktis eine Temperatur von -50 Grad. Zum Vergleich: Die Durchschnittstemperatur in der Arktis liegt „nur” bei -18 Grad. 

Hitzewelle am kältesten Orte der Welt hat verheerende Folgen

Die der Antarktis am nächsten gelegenen größeren Landmassen sind Feuerland an der Südspitze Südamerikas, das Kap Agulhas in Südafrika und die Inseln Tasmanien und Neuseeland.

Das Festland der Antarktis kann man als die größte Eiswüste der Erde bezeichnen. (dpa/jba)