PhantasialandNach Todesdrama um Mitarbeiter (†42): Obduktion bringt eindeutiges Ergebnis

Achterbahn Taron fährt durch das Phantasialand, Blick von unten.

Bei Arbeiten an der Achterbahn Taron (hier ein Symbolfoto) starb der 43-jährige Mitarbeiter des Phantasialand.

Das tragische Unglück im Phantasialand beschäftigt weiterhin die Kölner Staatsanwaltschaft. Das Obduktionsergebnis liegt nun vor.

von Thomas Werner (tw)

Fast ein Monat ist seit dem tödlichen Unfall im Phantasialand vergangen, bei dem am 25. März ein Mitarbeiter des Parks an der Achterbahn Taron ums Leben gekommen ist. Viele Details bleiben aber ungeklärt.

Unter anderem: Basiert der Tod des 42-jährigen Familienvaters auf einem menschlichen Versagen? Dieser Frage geht aktuell die Kölner Staatsanwaltschaft nach. Ein Todesermittlungsverfahren läuft. Wie Staatsanwalt Ulrich Bremer am 4. April 2024 gegenüber EXPRESS.de erklärte, dient das Verfahren „der Klärung der Frage, ob es mit Blick auf den Tod des Mannes konkrete Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Fremdverschulden gibt.“

Phantasialand-Unglück: Staatsanwaltschaft ermittelt, Obduktiosergebnis da

Das Verfahren gehört zum Standardprotokoll, wenn der Tod „nicht natürlich“ (etwa durch einen internistischen Notfall) zustande kam oder die Todesursache unbekannt ist.

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Dafür wurde der Leichnam des Toten vor Ostern obduziert, auch das Ergebnis ist jetzt klar. „Die Obduktion hat ergeben, dass der Tod unfallbedingt eingetreten ist“, so Bremer.

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Keine Überraschung, aber: Mit der Obduktion hat die Staatsanwaltschaft zumindest die theoretische Möglichkeit ausgeschlossen, dass der Tote kurz vor dem Unfall auf andere Weise zu Tode kam (und deswegen z.B. einem Unfall nicht mehr ausweichen konnte).

Über Wochen war nach dem tragischen Unfall öffentlich von einem 43-jährigen Mann die Rede gewesen, das ist aber falsch. Wie die Traueranzeige der Familie im April 2024 verrät, starb der Phantasialand-Mitarbeiter im Alter von 42 Jahren.

Wie es weiter geht? Offen. „Die Umstände des Unfallhergangs im Phantasialand sind weiterhin Gegenstand unserer Untersuchung. Zu diesem Zweck werden alle in Betracht kommenden Zeugen vernommen“, sagt Bremer.

Des Weiteren werde unter Einschaltung der Bezirksregierung geprüft, ob die entsprechenden Arbeitsschutzvorschriften eingehalten worden sind. EXPRESS.de liegen Hinweise vor, nach denen Zeugen ausgesagt haben, dass der sogenannte „Dispatch Tone“, der die Arbeiter an der Achterbahn vor einer einfahrenden Bahn (z.B. bei einer Testfahrt) warnt, kurz vor dem Unglück an Taron nicht erfolgt sein soll.

Am 25. März um 14.48 Uhr war der 42-Jährige während der Arbeit an Taron von einer Bahn erfasst und tödlich am Kopf verletzt worden. 15 andere Teammitglieder sollen vor Ort gewesen und später psychologisch betreut worden sein.

Die Aufarbeitung des Falls wird nun einige Zeit in Anspruch nehmen. Das Phantasialand hatte am vergangenen Donnerstag (28. März) regulär den Saisonstart durchgeführt, für den Verstorbenen aber zu einer Schweigeminute um 14.48 Uhr aufgerufen.