Drama um vier TeenagerFehlende Leitplanken – Tempo 50 ignoriert

Nach dem furchtbaren Unfalltod von vier Teenagern am Wochenende kommt eine bittere Wahrheit ans Licht: Die Unglücksstrecke ist seit Jahren nur unzureichend gesichert, ein Tempolimit wird massenhaft ignoriert.

Hätte die unfassbare Tragödie vielleicht verhindert werden können? An der Landstraße im Dürschtal, wo in der Nacht zu Samstag (16. August) vier Teenager bei einem Verkehrsunfall ums Leben kamen, gilt seit mehr als zwei Jahren Tempo 50.

Der Grund: fehlende Schutzplanken! Ein Schild warnt sogar explizit: „Fehlende Schutzeinrichtung“.

Wie kann das sein? Ein Sprecher des Landesbetriebs Straßen NRW erklärte schon vor zwei Jahren den Grund: Bei der letzten Sanierung der Straße 2021 konnten wegen Versorgungsleitungen im Boden einige Schutzleitplanken nicht aufgestellt werden. Aus Sicherheitsgründen wurde deshalb durchgehend Tempo 50 angeordnet.

Passiert ist seitdem offenbar nichts. Ob auch an der genauen Stelle, an der die vier jungen Menschen jetzt ums Leben kamen, eine Schutzeinrichtung fehlte, ließ sich am Wochenende nicht klären.

Fakt ist: Die Schutzplanken wurden in den vergangenen zwei Jahren nicht ergänzt. Höchsttempo 50 gilt auf der Landstraße weiterhin – direkt an der Unfallstelle ist es seit Samstag auf Tempo 30 reduziert.

Anwohnerinnen und Anwohner haben bereits vor zwei Jahren Unterschriften gesammelt, damit die Reduzierung von vormals Tempo 70 auf 50 dauerhaft bleibt – selbst wenn die Schutzplanken einmal ergänzt sein sollten.

Doch an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten sich offenbar nur wenige Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Bei einer Kontrolle der Polizei im vergangenen Sommer ertappten die Beamtinnen und Beamten an einem Sonntag im Durchschnitt alle anderthalb Minuten einen Temposünder oder eine Temposünderin auf der Strecke.

362 Auto- und Motorradfahrer und -fahrerinnen waren zwischen 10.00 und 18.00 Uhr zu schnell, zehn von ihnen drohte danach sogar ein Fahrverbot. Den traurigen „Rekord“ stellte ein Motorradfahrer aus Köln auf, der mit wahnwitzigen 117 Kilometern pro Stunde unterwegs war. (red)