Angst vor der nächsten FlutNachbarschaft erhebt schwere Vorwürfe gegen Phantasialand

Ein Parkplatz-Schild am Phantasialand

Einer der Parkplätze des Phantasialand sorgt bei den Menschen in Brühl für Ärger.

In Brühler wächst die Angst vor der Flut. Anwohner und Anwohnerinnen sehen die Schuld bei einem neuen Parkplatz des Phantasialands.

Jeder starke Regen wird zum Albtraum! Die Anwohner und Anwohnerinnen der Eckdorfer Kuhgasse zücken bei dunklen Wolken sofort ihre Handys. Unzählige Fotos und Videos dokumentieren ihre Angst: Wasser, das von einem neuen Parkplatz des Phantasialands den Hang hinabfließt – direkt auf ihre Häuser zu.

„Das war früher definitiv nicht so“, klagt Dieter Schmidt im „Kölner Stadt-Anzeiger“. Der Anwohner lebt seit über 30 Jahren hier. Seitdem der Freizeitpark eine grüne Wiese in einen riesigen Parkplatz für Busse sowie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verwandelt hat, fürchtet er um sein Zuhause.

„Früher konnte das Wasser dort oben versickern. Heute ist der Boden verdichtet und die einstige Senke im Gelände eingeebnet“, erklärt er.

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Die Katastrophe vom Juli 2021, als das Starkregenereignis gewaltige Schäden an Ahr und Erft anrichtete, hat sich tief ins Gedächtnis gebrannt. 

Aus lauter Verzweiflung hat der Eckdorfer für 15.000 Euro eine Mauer um sein Grundstück gezogen. „Von dieser Mauer profitieren hier alle“, sagt Schmidt. Aber er und andere sind überzeugt: „Aber wenn es nochmal richtig starken Regen gibt, läuft das Wasser von der Straße in die Keller.“

Die Eckdorfer fühlen sich alleingelassen. Immer wieder haben sie beim Phantasialand und der Stadt Alarm geschlagen.

Doch die bisherigen Maßnahmen? Ein Witz in ihren Augen.

Der kleine Wall am Parkplatzrand und der im Mai installierte Kanal am Übergang von Wirtschaftsweg und Straße seien unzureichend. „Der läuft bei Regen direkt voll und kann kein weiteres Wasser mehr aufnehmen“, so Schmidt. Er fordert ein richtiges Rückhaltebecken, „denn die Wetterextreme kommen immer häufiger“.

Parkdirektor Ralf-Richard Kenter sieht das anders. Er erklärt, man habe die Schwelle am Parkplatzrand sogar nochmals ertüchtigt. Ein Fachbüro bestätige die Wirksamkeit. „Wenn es eine Stelle geben sollte – uns ist keine bekannt – , die noch zu einem Abfluss führt, würden wir sie selbstverständlich beseitigen“, kündigt Kenter an. (red)