Schwere Vorwürfe an die StadtMega-Zoff um Klinik Holweide: Jetzt geht Verdi auf die Barrikaden

Haupteingang des Krankenhaus Holweide.

Um das Krankenhaus Holweide gibt es erneut Zoff. Das Foto wurde im November 2021 aufgenommen.

Die Schließung der Klinik Holweide sorgt weiter für Zoff: Jetzt fürchtet die Gewerkschaft Verdi um den kompletten Standort sowie zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Immer wieder Zoff um das Krankenhaus Holweide: 2019 war im Zuge der geplanten Fusion der Städtischen Kliniken mit der Uniklinik die Schließung des Standorts in Holweide beschlossen worden. An Stelle des Krankenhauses soll ein medizinisches Versorgungszentrum entstehen und die Zahl der Betten von 400 auf 100 reduziert werden.

Doch die Schließung des Krankenhauses, das einzige im Bezirk Mülheim und mit einem Einzugsbereich von 150.000 Menschen ausgestattet, stößt auf mächtig Gegenwind.

Krankenhaus Holweide vor dem Aus? Ausschreibung ruft Verdi auf den Plan

Zuletzt hatte es im Dezember 2021 und im Februar 2022 Demonstrationen hunderter Gegner der Schließung gegeben, nachdem die Ratsmehrheit aus Grünen, CDU und Volt zuletzt im November einen Antrag der Linken-Fraktion auf Erhalt des Krankenhauses abgelehnt hatte.

Seit Donnerstag (10. März) gibt es neues Reizpotenzial – und nun schaltet sich auch erneut die Gewerkschaft Verdi in die Debatte ein!

Kliniken der Stadt Köln: Sollen alle Fachrichtungen aus Holweide nach Merheim verlagert werden?

Der Hintergrund: In einem Internetportal für Vergabeverfahren haben die Kliniken der Stadt Köln Generalplanerleistungen für den Umbau des Standort Merheim ausgeschrieben. Ziel des Projekts ist laut Text „die beabsichtigte Schließung des Standorts Holweide und die Verlagerung aller Fachrichtungen inkl. der Notfallversorgung an den Standort Merheim.“ 224 Betten aus dem Krankenhausplan NRW (Stand Oktober 2021) sollen „gestrichen“ werden.

Ist damit sogar das Versorgungszentrum vom Tisch? Dieser Eindruck jedenfalls ist bei Kritikern entstanden.

Daniel Kolle, Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Köln-Bonn-Leverkusen: „Schluss mit der Salamitaktik. Alle Karten müssen auf den Tisch. Wir erwarten einen klaren Ratsbeschluss zur Zukunft des Standorts Holweide noch vor der Sommerpause. Trifft es zu, was in der Ausschreibung formuliert ist, sind die Aussagen betrieblich und politisch Verantwortlicher Makulatur.”

Krankenhaus Holweide: Verdi fürchtet massiven Abbau von Arbeitsplätzen

Denn: „Im Ergebnis bleiben marode Gebäude und ein Abbau von 16 Prozent der Krankenhausbetten der Kölner Kliniken in Holweide. Das ist mitnichten eine Verbesserung des Status Quo.“

Auch Peter Sztatelman, Vorsitzender des Bezirksfachbereichs Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft, schäumt: „Eine vollständige Schließung und Verlagerung nach Merheim ist bisher nicht öffentlich beschrieben worden, im Gegenteil. Ein Abbau von 224 Betten hat einen Abbau von Arbeitsplätzen zur Folge. Das ist kein Beitrag zur Stärkung des Gesundheitsstandards in Köln. Das ist ein Abbau an Qualität in der Gesundheitsversorgung der Menschen in der Region.”

Die Frage bleibt: Handelt es sich tatsächlich um neue Pläne bei den Kliniken der Stadt Köln oder um ein Missverständnis, das für Zoff sorgt? Eine Anfrage von EXPRESS.de bei der Stadt Köln läuft. (tw)