„Lebensgefährlich“Zahlreiche Menschen auf Eisflächen – Mutter und Kind brechen ein

Köln: Eltern spazieren mit ihren Kindern über den zugefrorenen Aachener Weiher.

Am Sonntag (18. Dezember 2022) gingen viele Kölnerinnen und Kölner auf gefrorene Eisflächen, wie hier am Aachener Weiher.

Die Eisflächen auf den Seen in Köln und Umgebung locken viele Menschen an. Doch der Schein trügt. Nach einem Unglück in Münster warnt die Polizei ausdrücklich. 

Die tiefen Temperaturen der vergangenen Tage haben dafür gesorgt, dass zahlreiche Seen und Weiher in Köln und Umgebung zugefroren sind. Doch der schöne Schein trügt.  

Die Eisflächen auf den stehenden Gewässern im Stadtgebiet lockten am Wochenende zahlreiche Menschen an, viele packten ihre Schlittschuhe aus, auch Kinder betraten das Eis. Doch das kann dramatische Folgen haben.

Feuerwehr und Polizei Köln warnen vor Betreten der Flächen

Feuerwehr und Polizei Köln warnen gegenüber EXPRESS.de eindringlich vor dem Betreten öffentlicher Gewässer. Das Eis sei meist nicht so tragfähig, wie es auf den ersten Blick scheint.

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Die Empfehlung der Feuerwehr: „Schauen Sie sich die schönen, zugefrorenen Seen und Teiche von außen an und warnen Sie Personen, die sich auf die Eisflächen wagen. Wenn Sie Personen sehen, die ins Eis eingebrochen sind, wählen Sie sofort den Notruf. Betreten Sie auf keinen Fall selbst die Eisfläche.“

Eisläufer auf dem Decksteiner Weiher.

Auf dem Decksteiner Weiher waren am Samstag (17. Dezember 2022) neben Eishockey-Spielerinnen und -Spieler sogar Menschen mit Kinderwagen zu sehen.

Oft sehe man dem Eis nicht an, ob es etwa Spaziergänger trägt oder nicht. Dafür sollte das Eis mindestens 15 Zentimeter dick sein, erklärt ein Experte. Ein Problem bei natürlichen Gewässern sei, dass die Eisfläche eigentlich nie eine einheitliche Dicke hat.

Eine Mutter ist mit ihrem Kind am Samstag (17. Dezember 2022) auf dem Aasee in Münster im Eis eingebrochen. Beide seien von der Feuerwehr gerettet und mit Unterkühlungen in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte die Polizei mit. Mutter und Kind hätten Glück gehabt und seien wohlauf. Das Unglück passierte im Bereich einer Brücke.

Auf Twitter warnte die Polizei nach dem Unfall eindringlich davor, das Eis auf dem Stausee zu betreten. Es trage die Menschen noch nicht, weil die gegenwärtige Kälteperiode erst seit ein paar Tagen herrsche. „Es befinden sich noch zahlreiche Personen auf der zugefrorenen Fläche! Verlasst die Fläche!“, twitterte die Polizei.

Gefahr durch Glatteis: Tief Franziska bringt Regen in der neuen Woche

Das nächste Problem ist schon im Anmarsch. Tief Franziska leitet einen Wetterumschwung ein. Dieser bleibt nicht ohne Folgen, denn örtlich besteht große Glättegefahr. In der Nacht zum Montag zieht ein Niederschlagsgebiet von Westen her ins Land.

Deshalb besteht zumindest vorübergehend Gefahr vor Glatteis. In den kommenden Tagen steigen die Temperaturen in der Region wieder bis zu 15 Grad, dabei wird es meist regnen. (msw/dpa)