Terroralarm am Kölner DomVerdächtiger (30) in Haft – erste Entscheidung über Auslieferung gefallen

Ein Polizeifahrzeug steht vor dem Kölner Dom.

Ein Polizeifahrzeug steht am 26. Dezember 2023 vor dem Kölner Dom. Gegen einen Verdächtigen (30) liegt ein europäischer Haftbefehl vor.

Die Ermittlungen um einen möglichen Terror-Anschlag auf den Kölner Dom laufen weiter. Jetzt gibt es neue Informationen.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Ein im Zusammenhang mit der Terrorwarnung für den Kölner Dom festgesetzter Mann (30) kommt nicht frei. Es gibt einen europäischen Haftbefehl gegen ihn aus Wien (Österreich). 

Seit Dienstag (9. Januar 2024) sitzt der Verdächtige in Auslieferungshaft. Wie eine Sprecherin des Kölner Oberlandesgerichts (OLG) auf EXPRESS.de-Nachfrage erklärte, hat der zuständige Strafsenat einen Auslieferungs-Haftbefehl erlassen.

Kölner Dom: Tadschike an Heiligabend in Wesel festgesetzt 

Der 30 Jahre alte Tadschike war an Heiligabend in Wesel festgesetzt worden. Die Polizei hatte angekündigt, ihn bis Sonntag in Langzeitgewahrsam zu behalten. Er wurde dazu in die JVA Köln überstellt. Kurz darauf erließ das Amtsgericht Köln eine sogenannte Festhalteanordnung aufgrund des Haftbefehls.

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Weswegen gegen den 30-Jährigen ein Haftbefehl aus Österreich besteht, dazu wollte sich die Kölner Polizei nicht äußern. 

Bis der Tadschike nach Österreich ausgeliefert werden könnte, dauert es. Denn jetzt prüft die Kölner Generalstaatsanwaltschaft, ob sogenannte Auslieferungshindernisse vorliegen, wie Sprecher Jost Schützeberg gegenüber EXPRESS.de erklärte. Dann muss wiederum das OLG über die Zulässigkeit der Auslieferung entscheiden und im Anschluss die Generalstaatsanwaltschaft die Auslieferung bewilligen. 

„Das gesamte Verfahren wird noch einige wenige Wochen in Anspruch nehmen“, so Schützeberg.

Köln: Sicherheitsmaßnahmen am Dom reduziert, Polizei aber weiter präsent

Inzwischen wurden die Sicherheitsmaßnahmen am Dom gelockert. Am Montagabend (8. Januar) hat die Polizei die Zugangskontrollen für Besucherinnen und Besucher eingestellt. „Gleichwohl werden Einsatzkräfte bis auf Weiteres verstärkt Präsenz im Domumfeld zeigen“, kündigte ein Sprecher an.

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Zugangskontrollen finden am Dom aber weiterhin statt – jetzt allerdings durch das Dompersonal. So werden Besucherinnen und Besucher am Eingang des Doms, der Schatzkammer und vor der Turmbesteigung kontrolliert. Unter anderem dürfen nur kleinere Taschen und Rucksäcke mitgeführt werden. Größere Gepäckstücke, wie Rollkoffer oder Wanderrucksäcke, sind derzeit nicht erlaubt. 

Nach Hinweisen auf mögliche Anschlagspläne auf den Kölner Dom waren seit Heiligabend insgesamt fünf Männer in Gewahrsam genommen worden. Drei von ihnen kamen an Neujahr wieder auf freien Fuß.

Neben dem 30-jährigen Tadschiken, der nun in Auslieferungshaft sitzt, bleibt ein weiterer Verdächtiger (25) aus Nörvenich noch bis zum 14. Januar in polizeilichem Langzeitgewahrsam.