Plötzlich Verdi-Streik in KölnGeschäfte in der Innenstadt von Tarif-Streit betroffen

Blick in die belebte Schildergasse in Köln. Links ist das große Haus von Galeria Kaufhof zu sehen.

Am Freitag (2. Juni) und Samstag (3. Juni) sind die Beschäftigten einiger Geschäfte in Köln zum Streik aufgerufen. Darunter fällt unter anderem Galeria Kaufhof auf der Schildergasse (links). Das Foto wurde im Juni 2020 aufgenommen.

Für zwei Tage ruft Verdi die Beschäftigten im Einzelhandel zum Streik auf. In Köln sind einige Geschäfte betroffen.

Der nächste Streik in Köln: Nach den zähen Tarifverhandlungen im öffentlichen Nahverkehr (mit KVB- und Bahnstreiks) ist nun der Einzelhandel betroffen. Wie am Freitag (2. Juni 2023) bekannt wurde, ruft die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten zum Blitz-Streik auf. Start: sofort!

Konkret: Beschäftigte des Einzelhandels aus Köln, Bonn, Leverkusen, Aachen, Düren und dem Rhein-Erft-Kreis sind zu einem zweitägigen Warnstreik am Freitag und Samstag (3. Juni) aufgerufen.

Verdi ruft zum Streik im Kölner Einzelhandel auf

Seit Beginn des Monats Mai ist die Friedenspflicht in den Branchen ausgelaufen. Die ersten beiden Verhandlungsrunden brachten für Verdi „keine zufriedenstellenden Ergebnisse“.

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Die Gewerkschaft fordert in der aktuellen Tarifrunde unter anderem 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen. Die Verhandlungen werden am 12. Juni in Recklinghausen fortgeführt.

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Von den Streiks betroffen sind in Köln die Geschäfte von Primark, H&M, Galeria Karstadt und Galeria Kaufhof, TK Maxx, Zara, SportScheck, sowie zwei Ikea-Häuser.

„Die massiv gestiegenen Preise haben große Löcher in die Haushaltskassen der Beschäftigten gerissen. Im April stiegen die Preise für Lebensmittel in NRW um 17,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, sagt Silke Zimmer, Verdi-Verhandlungsführerin für den Einzelhandel.

„Damit erleben die Verkäuferinnen im Lebensmitteleinzelhandel täglich, wie die Preise der Produkte, die sie über die Kasse ziehen, teurer und damit für sie selbst immer unerschwinglicher werden. Sie fühlen sich mit ihren Sorgen und Nöten nicht ernst genommen. Nur tabellenwirksame Entgelterhöhungen sind nachhaltig und sorgen für gute Einkommen jetzt und in der Rente“, so Zimmer.

Laut Angaben von Verdi soll die Streik-Bereitschaft innerhalb der Belegschaft hoch sein. Das Shopping-Erlebnis in Köln dürfte also zumindest an einigen Stellen deutlich eingeschränkt sein. (tw)