Schwebebahn vor Kölner Dom: Foto aus 1896 begeistert das Netz

Es ist kein FakeSchwebebahn vor dem Kölner Dom: Foto von 1896 begeistert das Netz

Modell der späteren Wuppertaler Schwebebahn in Köln. — Copyright: Deutz AG, RWWA, Wegen de Leut media
Kein Fake, keine Montage: Der Testbetrieb der Wuppertaler Schwebebahn in Köln. Das Foto stammt aus dem Jahr 1896.

Ein Foto der heute aus Wuppertal bekannten Schwebebahn in Köln begeistert das Netz. EXPRESS.de weiß: Das Ganze ist kein Fake!

21.06.2023, 07:50

von Philipp Meckert (pm)

Ein seltsam anmutendes Foto macht in sozialen Netzwerken die Runde, erntete bereits tausende Likes: Eine leicht rostrot schimmernde Schwebebahn gleitet über Köln, mit Passagieren besetzt, aus dem nebligem Hintergrund sticht der Dom.

Einfach schön, aber wie kann das sein? EXPRESS.de erklärt diese historische Innovation.

Foto aus 1896: Als die Schwebebahn in Köln zu Hause war

Das Motiv: ist rund 127 Jahre alt. Es entstand auf dem Schwebebahn-Testgelände in Deutz, auf dem Grundstück der Waggonfabrik „Van der Typen & Charlier“ im Jahr 1896. Die Rechte an dem Foto liegen heute bei der Deutz AG. „Die Schwebebahn fuhr in Köln ausschließlich auf einer eigens dafür gebauten Teststrecke“, teilt Sprecherin Simone Keiner mit. „Sie war hier nie in Echtbetreib.“ Schade eigentlich, oder?

Die Schwebebahn: Erfunden hatte die Bahn der Kölner Unternehmer Eugen Langen (1833 bis 1895). Ursprünglich sollten Schwebebahnen auch in Dresden und Wien gebaut werden.

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„Kölner Unternehmen haben die industrielle Entwicklung stets vorangetrieben und weiterentwickelt. Kreativität ist ein Markenzeichen – Eugen Langen ist ein gutes Beispiel dafür“, sagt Dr. Ulrich Soénius, Direktor der Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv.

Schwebebahn fuhr in Köln nur auf einem eigenen Testgelände

„‚Hangen und bangen – System Langen‘ urteilte die Presse damals noch skeptisch“, so Soénius weiter. „Aber seit 1901 fährt die Bahn der Erfolg im engen Tal über der Wupper.“

Diese Läden gibt es in Köln nicht mehr

Kölner Traditionsgeschäfte, die schließen mussten

Jeans Palast auf der Schildergasse — Copyright: Uwe Weiser
Im **Jeans Palast** haben Generationen von Kölnerinnen und Kölnern in den vergangenen 38 Jahren ihre Jeans gekauft. Der Mietvertrag wurde 2016 allerdings nicht verlängert, das Haus auf der Schildergasse wurde abgerissen und neu gebaut.

Gummi Grün: Das weit über die Kölner Stadtgrenzen hinaus bekannte Traditionsgeschäft auf der Richmodstraße in der Kölner Innenstadt musste nach 138 Jahren schließen. — Copyright: Alexander Roll
Dichtungen, Gummistiefel, Badeschlappen, Arbeitshandschuhe – bei **Gummi Grün** auf der Richmodstraße gab es fast alles, was mit Gummi zu tun hat. Im Juni 2022 wurde die Schließung veranlasst.

Der Feinkostladen Hoss an der Oper Köln — Copyright: Trzeciak
Nach 120 Jahren musste das Feinkostgeschäft **Hoss an der Oper** auf der Breite Straße Ende 2019 für immer schließen.

Jacobi Kölner Traditionsgeschäfte — Copyright: Uwe Weiser
Das Kölner Damenmodehaus **Jacobi** an der Ecke Hohe Straße/Gürzenichstraße machte im April 2017 dicht. Viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verloren ihren Job.

Die Bäckerei Schlechtrimen in Köln-Kalk — Copyright: Martina Goyert
Die Bäckerei **Schlechtrimen** auf der Kalker Hauptstraße wollte als Traditionsbäckerei im Jahr 2022 eigentlich ihr 90-jähriges Bestehen feiern. Seit dem 2. Oktober 2022 hat das Geschäft geschlossen.

Porcelaine Blanche auf der Ehrenstraße — Copyright: Max Grönert
**Porcelaine Blanche** auf der Ehrenstraße musste 2017 schließen. Das Porzellan-Fachgeschäft verwies die Stammkundschaft damals auf die Zweitfiliale in Düsseldorf.

Blick in den Laden von Wild & Geflügel Brock an der Apostelnstraße — Copyright: Uwe Weiser
Die Metzgerei **Wild & Geflügel Brock** an der Apostelnstraße musste nach 111 Jahren und in vierter Generation geführt 2017 schließen. Vor allem kurz vor Weihnachten standen Kölnerinnen und Kölner hier Schlange.

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Das neue Foto: Wurde vom Kölner Medienunternehmen „Wegen de Leut“ aufwändig bearbeitet und mit künstlicher Intelligenz koloriert. Zuvor wurden „grobe Alterspuren und kleine Beschädigungen retuschiert“, erklärt Firmenchef Klaus Hausmann, der auf seiner Facebookseite „Das historische Köln“ viele Storys, Fotos und Videos aus dem alten Köln zeigt.

„Manchmal muss man zweimal hinschauen, wenn man auf den ersten Blick nicht versteht, was man sieht“, betont Hausmann, als er das Motiv der ersten Schwebebahn entdeckte. In der Tat: Damals, als Kölns Stadtbahnwagen noch von Pferden gezogen wurden, muss der Anblick dieses luftigen Zuges erhebend gewesen sein. Als wennste schwebst, sozusagen ...