Derya (†24) und Kian (†4)Jetzt spricht Kölner Vater: „Ich bin in einem Albtraum und wie in Trance“

Foto der Tatortstelle, wo die Familie Kerzen platzierte.

Mit einer Mahnwache gedachten die Angehörigen der getöteten Tochter und dem Enkel am Tatort.

Der gewaltsame Tod einer Mutter (†24) und ihres kleinen Sohnes am Sonntag (14. November 2021) bewegt ganz Köln. Bei EXPRESS.de spricht nun erstmals der Vater der Getöteten.

Köln. Was sich genau an jenem Sonntagabend im Niehler Hafen ereignete, ist Stand jetzt noch nicht aufgeklärt. Familie und Freunde hatten mit Mahnwachen der jungen Frau und ihres Kindes (†4) gedacht. Sie legten ein Herz aus Steinen und Kerzen, brachten Blumen zu der Stelle, an der sich ein abscheuliches Verbrechen abgespielt haben soll.

Kölner Familie der Opfer hofft auf weitere Hinweise zum Tötungsdelikt

Die Familie hofft noch immer auf Hinweise – sie bittet jeden, der etwas Verdächtiges beobachtet hat, sich bei der Kölner Polizei als Zeuge bei der Mordkommission zu melden. Jeder Tipp zählt, um ein Verbrechen aufzuklären, das niemand versteht. Seit Mittwoch (17. November 2021) sitzt der Ex-Freund (24) der Getöteten und Vater des gemeinsamen Kindes wegen des dringenden Verdachts des zweifachen Totschlags in U-Haft (wir berichteten).

Der Verlust der Tochter und des Enkels bringt besonders den Vater an den Rand des Zusammenbruchs. Nach schlaflosen Nächten und Tagen des Überlegens hat sich Ersin S. nun dazu entschieden, mit unserer Redaktion zu sprechen.

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„Ich bin in einem Alptraum und noch wie in Trance“, beginnt er. Der Tonfall seiner Stimme gibt einen leisen Eindruck davon wieder, wie er und seine Liebsten seitdem leiden müssen.

Weiterhin versucht die Familie, den Zeugenaufruf bekannt zu machen, sowohl im Netz als auch vor Ort. „Wir verteilen die Aufrufe immer noch, haben sie auch an die Anglervereine verteilt. Ich habe mitbekommen, dass manche Angler dort auch nachts sind. Doch die Hinweise gehen direkt an die Polizei, ich habe noch nicht gehört, dass sich jemand gemeldet hat“, sagt der tapfere Mann.

Was wissen die Angehörigen selbst von dem besagten Abend und den Hintergründen, die zur Tat geführt haben können? Ersin S.: „Wir wissen auch nicht viel. Was wir lesen und mitbekommen, sind Vermutungen, Spekulationen, und manche haben viel Fantasie.“

Vater der Getöteten: „Wir hoffen, dass die Beerdigung ein Abschluss ist“

Wichtig aber: In den aktuell so dunklen Momenten seien die Angehörigen in ihrer Trauer nicht vergessen oder alleine gelassen worden. Der Zuspruch sei immens.

Der Vater: „Wir haben eine Mahnwache in Köln-Worringen, wo das Kind gefunden wurde, gemacht und eine in Niehl. Ich bedanke mich bei allen, die unserer Familie jetzt beistehen. Wir sind immer noch in Trance, viele von uns haben noch nicht kapiert, was los ist.“

Er hofft, dass durch die Beisetzung eine Zäsur eintreten kann: „Es braucht seine Zeit, wir hoffen es, dass die Beerdigung ein Abschluss ist. Dafür war ich am Montag bei der Ditib, die das Begräbnis organisiert.“