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Schneise in Kölner Wald gehacktHeftige Diskussion um Vorgehen der RheinEnergie

In Rodenkirchen hat die RheinEnergie eine 10 Meter breite Schneise schlagen lassen. Anwohner sind sauer.

In Rodenkirchen hat die RheinEnergie eine zehn Meter breite Schneise schlagen lassen. Anwohner und Anwohnerinnen sind sauer.

Arbeiten im Waldgebiet in Rodenkirchen sorgen bei den Menschen vor Ort für Diskussionen. Doch die RheinEnergie erklärt sich.

von Oliver Meyer (mey)

Es sind Bilder, die für heftige Diskussionen bei den Menschen in Rodenkirchen sorgen. Mitten in einem Waldgebiet, östlich von der Weißer Straße, haben Arbeiter eine fast zehn Meter breite Schneise auf einer Länge von 200 Metern geschlagen. Gesunde Buchen wurden dabei gefällt. Aber: Die RheinEnergie erklärt, warum das so sein muss.

In einer Mitteilung der für den Eingriff zuständigen RheinEnergie hatte es noch geheißen, man würde nur Gehölz zurückschneiden. Doch Anwohner, die den EXPRESS informierten, sprechen von „Baumfällarbeiten“. Sowohl Stadtverwaltung als auch Bezirksvertretung hatten die Forstarbeiten bereits im November letzten Jahres abgenickt.

Köln-Rodenkirchen: Trinkwasser-Hauptleitung muss erneuert werden

Doch es gibt einen wichtigen Grund für den Eingriff in das Waldgebiet: Unterirdisch verläuft dort eine Trinkwasser-Hauptleitung, die das Kölner Stadtgebiet mit Trinkwasser versorgt. Die ist über 55 Jahre alt, marode und muss dringend erneuert werden.

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Eigentlich dürften über der riesigen Rohrleitung gar keine Bäume wachsen, ein sogenannter Schutzstreifen von bis zu drei Metern müsste dort frei gehalten werden. Doch in der Vergangenheit ließ die RheinEnergie den Streifen zuwachsen, angeblich aus Naturschutzgründen.

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Anwohnerinnen und Anwohner sehen das anders: „Eine ständige Pflege kostet halt Geld. Das hat man eingespart.“

Um die Leitungstrasse „Weißer Bogen“ zu sanieren, musste in einem ersten Schritt die alte Trasse freigeschnitten werden. Sie soll zudem in zwei Jahren sogar erweitert werden, dann droht also ein weiterer Kahlschlag für die neue Leitung.

Die Anwohnerinnen und Anwohner sind sauer. Und der Meinung, dass die RheinEnergie den Eingriff in das Gelände mit dem „Beschnitt des Gehölz“ bewusst klein geredet hat. Die Auswirkungen für das Gelände, das als „kleine grüne Lunge“ bezeichnet wird, seien enorm.

RheinEnergie: Rodung in Rodenkirchen ist alternativlos

Doch die Rodung von Rodenkirchen ist alternativlos, erklärt Christoph Preuß, Sprecher der RheinEnergie. „Wir sprechen hier über eine Hauptversorgungsleitung mit einem Durchmesser von 1,10 Meter, das die Trinkwasserversorgung für die Bevölkerung sichert. Die muss erneuert werden. Und wir kommen da nur dran, wenn das Grün weg ist. Abgesehen davon führen wir stets Ersatzpflanzungen durch. Die Maßnahmen ist von uns frühzeitig bekannt gemacht worden, weil wir um die Sensibilität der Sache wussten. Nichts ist da heimlich oder gar illegal passiert.“

Was kaum jemand weiß: Die Rheinenergie ist laut Christoph Preuß der größte Waldflächen-Besitzer in Köln und investiert erhebliche Summe in die Pflege, damit Bäume und Pflanzen in Köln nicht immer weiter verschwinden.