Kölner Bauruine am Dom: Statt Wohnungen wird dort ein Hotel geplant.
Schandfleck am DomEndlich passiert etwas – anders als gedacht

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Blick auf die seit Jahren ruhende Baustelle an der Stolkgasse.
Aktualisiert
Ein Schandfleck direkt am Kölner Dom! Jahrelang ärgerten sich Kölnerinnen und Kölner über die riesige Bauruine an der Stolkgasse. Tausende von Autofahrern und Autofahrerinnen passieren sie täglich.
Doch jetzt kommt endlich Bewegung in die Sache – und zwar ganz anders als gedacht!
Anstelle der ursprünglich geplanten Wohnungen zieht nun die niederländische Hotelkette Van der Valk ein. Geplant ist ein nobles Vier-Sterne-Superior-Hotel mit satten 330 Zimmern.
Ein besonderes Highlight für alle: Auf dem Dach soll eine Bar entstehen, die für jeden zugänglich ist. Richtung Ursulastraße soll zudem ein „grüner Stadtgarten“ für etwas Farbe sorgen.
Genauer Zeitplan folgt noch
Geschäftsführer Adriaan van der Valk bestätigte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass der Bauantrag bei der Stadt eingereicht wurde. Sobald die Genehmigung da ist, will er einen genauen Zeitplan bekannt geben. Damit ist der Traum von möblierten Wohnungen, der in dem früheren Briefverteilzentrum der Post realisiert werden sollte, endgültig geplatzt.
Jahrelang ruhte der Bau, das Projekt „Cologne Apart“ lag auf Eis. Schließlich verkaufte der Immobilienkonzern Adler Group den Klotz im Dezember 2024. In einer Mitteilung hieß es: „Ende April 2025 konnte der Verkauf des Projekts Cologne Apart abgeschlossen und Nettoerlöse von 34 Millionen Euro erzielt werden.“
Für Adler dürfte das ein herbes Minusgeschäft gewesen sein. Laut einem Bericht des Nachrichtendienstes „Bloomberg“ wurde der Wert des Projekts im Juni 2022 noch auf rund 83 Millionen Euro geschätzt. Käufer war die Duisburger Cosimo Investment Group, die das Gebäude nun an die Hotelkette Van der Valk weitergab.
Das Haus aus dem Jahr 1980 erhielt 1991 sogar den Deutschen Architekturpreis. Die Auszeichnung ging damals an die Kölner Architekten Joachim und Margot Schürmann. Der Umbau begann 2017, doch schnell herrschte wieder Stillstand und es gab Zoff um offene Rechnungen.
Auch heute ist in dem Geister-Gebäude noch etwas los. Die Deutsche Post nutzt einen Teil des Erdgeschosses. Ein Sprecher erklärt: „Dort drin befindet sich ein sogenannter Zustellstützpunkt, von wo aus die Zustellkräfte mit den Sendungen in ihre Bezirke starten.“
Und im Keller verbirgt sich ein alter Tunnel, 1873 von der Post gebaut, er führt direkt zum Hauptbahnhof! Heute nutzt die Deutsche Bahn die Röhre, um Züge über einen Aufzug mit Essen und Getränken zu versorgen.
Ein Bahn-Sprecher bestätigte, dass die Räume weiter genutzt werden. „Mit dem neuen Besitzer ist die DB in Gesprächen über eine zukünftige Anmietung.“ Van der Valk bestätigte bereits den bestehenden Mietvertrag. (red)
